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Soforthilfe vor Reformen

Mit pDL-Mitteln Honorarerhöhung gegenfinanzieren?

Eine Gruppe von Apotheken-Experten schlägt in einem Sofortprogramm vor, mit Geld aus dem pDL-Topf kurzfristig eine Honorarerhöhung gegenzufinanzieren. Außerdem soll die Skonto-Deckelung weg und Genuss-Cannabis exklusiv in Apotheken abgegeben werden können. 
AutorKontaktCornelia Dölger
Datum 24.03.2025  15:30 Uhr

Was braucht es für den Fortbestand der Apotheken und mithin für die gesicherte flächendeckende Arzneimittelversorgung? Ein Team aus Autoren aus verschiedenen Bereichen des Apothekenwesens hat jetzt Ideen für ein Sofortprogramm formuliert. Eine schnelle Hilfe sei angezeigt, wie eine der Verfasserinnen, Berlins ehemalige Kammerpräsidentin Kerstin Kemmritz, bei LinkedIn erklärte. Mit den Vorschlägen lasse sich die »desaströse Situation in den deutschen Apotheken hinsichtlich wirtschaftlicher Ressourcen kurzfristig verbessern«. Sie ersetzten gleichwohl nicht die nötigen Reformen.

Autorinnen und Autoren sind neben Kemmritz der hessische Verbandsvorsitzende Holger Seyfarth, der Apotheker und Hochschullehrer Reinhard Herzog, der Gesundheitsökonom David Matusiewicz, die Apotheker Ulrich Ströh und Björn Kersting sowie der Ökonom Dominik Klahn und die Juristin Daniela Klahn. Die Gruppe rund um Holger Seyfarth (ohne Kemmritz) hatte schon vergangenes Jahr Vorschläge zur Apothekenstärkung vorlegt und dabei detailliert Stellung zum geplanten Apotheken-Reformgesetzes (ApoRG) bezogen. Die ABDA hatte bewusst auf eine Stellungnahme verzichtet und das Reformvorhaben als Ganzes entschieden abgelehnt.

Sicherstellungsfonds mit 100 Millionen Euro erstausstatten

Im Blick haben die Verfasser nun unter anderem den Topf zur Vergütung der pharmazeutischen Dienstleistungen (pDL). Für eine schnelle Hilfe sollen »ungenutzte« 400 Millionen Euro aus dem Topf »zur allgemeinen Sicherstellung des pharmazeutischen Leistungsangebotes« verwendet werden, heißt es. Der Sicherstellungsfonds solle mit 100 Millionen Euro erstausgestattet werden. Mit dem Geld solle gezielt Unterversorgung bekämpft werden.

Mit den weiteren 300 Millionen Euro soll den Plänen zufolge eine Honorarerhöhung um 1,20 Euro (netto) pro Rx-Packung  für das erste Jahr gegenfinanziert werden. Pro Apotheke und Jahr kämen demnach durch die Erhöhung 56.400 Euro heraus. 

Eine schnelle Entlastung berechnen die Verfasser auch durch die Skonto-Freigabe; von dieser könnten die Apotheken mit 23.500 Euro profitieren. Einen Effekt von 7410 Euro je Apotheke kalkulieren die Verfasser mit der (seit 1. Februar 2025 wirksamen) Wieder-Absenkung des Apothekenabschlags von 2 auf 1,77 Euro. Insgesamt kommen die Verfasser auf ein durchschnittliches Honorarplus von 87.310 Euro pro Apotheke und Jahr. Die Kassen würden laut den Berechnungen im ersten Jahr mit 800 Millionen Euro und ab dem zweiten mit 1,1 Milliarden Euro belastet.

Ein »enormes Potenzial« sehen die Verfasser darüber hinaus im Cannabis-Markt. Anders als mit der von der Ampel durchgesetzten Teillegalisierung von Cannabis vorgesehen, sollen Apotheken den Plänen zufolge das exklusive Abgaberecht von Cannabis zu Genusszwecken erhalten. Die Erträge daraus verringerten die Abhängigkeit vom GKV-System, das seinerseits etwa durch erhöhten Verbraucherschutz profitieren würde.

»Keinesfalls vertrösten lassen«

Mit einer Neuordnung der Cannabisabgabe könne den Plänen zufolge auch Ankündigungen der CDU begegnet werden, in der neuen Legislatur die Teillegalisierung wieder rückgängig zu machen. So könne die Abgabe von Genuss-Cannabis ausschließlich über Apotheken einen gangbaren Weg für die Unionsparteien aufzeigen, schreiben die Verfasser. Wegen des mutmaßlichen Diskussions-, Aufklärungs- und Abstimmungsbedarfs zählt der Punkt allerdings nicht zu den umgehend umzusetzenden. Grundsätzlich seien die Maßnahmen aber »unverzüglich« zu ergreifen und sollten ab Juni 2025 Wirkung entfalten.

Dass Apotheken eine existenzielle Rolle in der Gesundheitsversorgung spielten, müsse offensiv kommuniziert werden. Mithin sei es »keinesfalls vermessen, die Ergreifung stabilisierender Maßnahmen für Apotheken ein weiteres Mal einzufordern«. Die »Apologeten des Apothekenmarktes« sollten sich in ihrem Anliegen »keinesfalls vertrösten lassen«.

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