Mit Mini-Budget zum Maxi-Vermögen |
Jennifer Evans |
25.07.2024 15:30 Uhr |
Wie man es am Aktienmarkt über die Jahren vom Taschengeld zum Traumhaus schaffen kann, ist Thema einer neuen Folge des Apobank-Podcasts. / Foto: Adobe Stock/m.mphoto
Als Einsteiger richtig Geld anzulegen, kann schwierig sein. Dennoch: Über die Zeit kann schon aus kleinsten Beträgen ein stattliches Vermögen entstehen. Was es dabei zu bedenken gibt, hat die Portfoliospezialistin Sarah Schalück aus Münster kürzlich in einer Folge des Apobank-Podcasts »Vermögen« erläutert.
Grundsätzlich gilt: Jeder Einsatz zahlt sich aus. Und zwar je früher desto besser – auch bei kleinem Einkommen. Damit spielt die Vermögensexpertin unter anderem auf den sogenannten Zinseszins an, bei dem der Zinsertrag zum Kapital hinzugerechnet wird und später praktisch mitverzinst wird. In den Folgejahren gibt es dann also mehr Zinsen, weil die Grundsumme gestiegen ist.
Dieses exponentielle Wachstum mache sich jährlich mit durchschnittlich 6 bis 9 Prozent bemerkbar, so Schalück. Der Effekt sei zwar nach fünf Jahren noch nicht so groß, nach 20 Jahren aber durchaus »immens«. Vor allem gilt es der Expertin zufolge durchzuhalten. Denn es gebe starke Jahre mit einem Plus von 15 Prozent und schwache Jahre mit einem Minus von bis zu 20 Prozent.
Generell existierten viele verschiedene Möglichkeiten zu investieren – praktisch zehntausende, wie die Portfoliospezialistin bemerkt. Die Geldanlage sei auch immer leidenschaftsabhängig. So lassen sich beispielsweise auch mit kleinen Beträgen monatlich einzelne Aktien oder bestimmte Anteile dazukaufen. Allerdings sollten Anleger dabei nicht vergessen, zu streuen, sprich in Wertpapiere möglichst unterschiedlicher Branchen zu investieren. Das kann etwa über Fonds oder eine Vermögensverwaltung gelingen.
Schalücks Rat: Wer sparen will, sollte sich bestenfalls drei Sparschweine einrichten, um auch kurzfristig liquide zu sein. Gemeint sind extra Töpfe wie Konten oder Fonds, die für verschiedene Zwecke zum Einsatz kommen. Ein Sparschwein für kurzfristige Anschaffungen wie eine neue Waschmaschine, eines für längerfristig anstehende Käufe wie ein neues Auto und eines für die eigentliche Geldanlage mit dem Ziel, das eigene Vermögen aufzubauen.
Wichtig ist in ihren Augen mindestens einmal im Jahr mit einem Bankberater zu sprechen und gegebenenfalls zu überlegen, an welchen Stellen sich womöglich etwas umschichten lässt oder es sich anbietet, monatliche Beiträge zu erhöhen oder Einmalzahlungen vorzunehmen. Kein Problem ist es demnach, auch einmal für ein paar Jahre die Sparsumme zu reduzieren oder ganz auszusetzen. Zum Beispiel dann, wenn ein Hausbau, Elternzeit oder eine Existenzgründung ansteht.
Vor allem rät Schalück den Anlage-Neulingen in Krisen des Kapitalmarktes nicht den Mut zu verlieren. Und wer keine Lust auf das Managen seines eigenen Vermögens hat, könnte die Arbeit auch ganz aus der Hand geben. Wichtig sei lediglich dem Finanzmanager deutlich zu kommunizieren, was das persönliche Ziel ist und wie hoch die Risikobereitschaft.