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Krebskranke Eltern

Mit Kindern offen und ehrlich kommunizieren

Kinder krebskranker Eltern haben sehr feine Antennen für die veränderte Lebens- und Familien-Situation. Dennoch trauen sie sich oft nicht, über ihre Gefühle und ihre Wahrnehmungen zu sprechen – insbesondere, wenn sie spüren, dass die Erwachsenen nicht offen sind. Doch ihr Leid wird dadurch noch verstärkt. Die Eltern sollten mit ihren Kindern über die Erkrankung reden.
Christiane Berg
06.11.2020  17:44 Uhr
Mit Kindern offen und ehrlich kommunizieren

»Oft verschweigen Eltern die Krankheit, um die Kinder zu schonen, erreichen damit aber das Gegenteil«, sagt Dr. Bianca Senf in einer Mitteilung der Deutschen Krebshilfe anlässlich des Welttags für Kinder krebskranker Eltern am 8. November 2020.

Kleinere Kinder könnten ihre Sorgen und Ängste erst gar nicht in Worte fassen. Ältere scheuen sich, zu fragen, weil sie merken, dass die Eltern das Gespräch meiden, so die Psychoonkologin. Viele Kinder, so Senf, senden daraufhin Zeichen, indem sie sich vermeintlich auffällig verhalten. Typisch für die Kleineren sei zum Beispiel, dass sie deutlich mehr weinen, über diffuse Bauchschmerzen klagen oder schlecht schlafen. Ältere ziehen sich häufig zurück, werden entweder aggressiv oder besonders anhänglich, so Senf mit Blick auf die große seelische Qual.

Auch Kinder hätten jedoch in dieser so schweren Familienkrise das Recht auf Aufklärung und Information – zumal sie bei der gemeinsamen Bewältigung der mit einer Krebserkrankung einhergehenden physischen und psychischen Herausforderungen viel stärker sind als Erwachsene denken. »Es ist am besten, so altersgerecht und so aufrichtig wie möglich auf sie zuzugehen. Anderenfalls kann zu langes Verschweigen der Krankheit bei ihnen große körperliche und seelische Störungen mit anhaltenden Ängsten und Schuldgefühlen bewirken«, hebt Senf hervor.

Alle Bedürfnisse, Gedanken und Gefühle zulassen

Die Autorin entsprechender Ratgeber macht deutlich, dass krebskranke Eltern frühzeitig das Gespräch zu ihren Kindern suchen sollten. Dabei sollten alle Beteiligten ihre Gedanken, Bedürfnisse und Gefühle ehrlich zum Ausdruck bringen können. »Für ein Kind gibt es nichts Schlimmeres, als angelogen zu werden oder über Dritte von der Erkrankung der Mutter oder des Vaters zu erfahren«, so Senf. Mit der Wahrheit hingegen könnten junge Menschen gut umgehen und seien dabei deutlich belastbarer als Erwachsene denken.

»Krebs stellt das Leben der ganzen Familie auf den Kopf. Insbesondere Kinder leiden oft im Stillen. Da sie spüren, dass etwas nicht stimmt, empfinden sie das Schweigen als Dauerbedrohung und Stress«, warnt auch Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe, der gleichermaßen zum offenen Umgang mit der Krebserkrankung rät.

»Es gibt keine dummen Fragen über Krebs«: Im Rahmen der nun so dringend notwendigen Kommunikation, so Nettekoven, könnten spezielle Animationsfilme helfen, die die Krebshilfe zur Unterstützung betroffener Familien entwickelt hat. Kindgerecht und bunt werden in diesen Filmen Fragen wie »Ist Krebs ansteckend? Was ist das eigentlich für eine Erkrankung? Gibt es ein Mittel dagegen? Was ist eine Chemotherapie? Warum ist man so müde, wenn man Krebs hat?« beantwortet. Die Filme sind unter krebshilfe.de/blog/kindern-krebs-erklaeren abrufbar. Auch Buchtipps werden hier genannt.

Es gibt nicht nur einen richtigen Weg, mit Kindern über das Thema Krebs zu sprechen, macht die Stiftung Deutsche Krebshilfe auf ihrer Homepage des Weiteren deutlich. Dennoch gebe es ein paar grundlegende Regeln, die dabei helfen. Eine laute: »Ehrlichkeit stärkt das Vertrauen«: Das, was erzählt wird, sollte wahr sein. Auch Beständigkeit sei angesagt. Viele alltägliche Dinge verändern sich. Daher könne es sinnvoll sein, mit betroffenen Kindern auch darüber zu sprechen, was bestehen bleibt.

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