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WHO-Strategie

Mit Impfungen gegen resistente Erreger

Antimikrobielle Resistenzen sind eine wachsende Bedrohung für die Menschen und es muss dringend mehr zur Rettung von Leben getan werden – dazu ruft die WHO auf. Sie drängt Geldgeber, Studien zu Impfstoffen zu beschleunigen.
dpa
14.07.2022  10:00 Uhr

Zudem forderte die Weltgesundheitsorganisation auf zu prüfen, wie bereits vorhandene Impfstoffe besser eingesetzt und vor allem weltweit verteilt werden können. Mit Impfungen sollen die Infektionen von vornherein verhindert werden.

Von antimikrobiellen Resistenzen (AMR) spricht man, wenn etwa Bakterien aufgrund von genetischen Veränderungen nicht mehr auf eigentlich wirksame Medikamente ansprechen. Auch Pilze, Parasiten und Viren können Resistenzen entwickeln. Infektionen mit diesen Erregern können dann sehr schwer oder sogar tödlich verlaufen. Die WHO spricht von einer «stillen Pandemie», die im Jahr mindestens 1,27 Millionen Menschen direkt das Leben kostet. Insgesamt geht sie von 4,95 Millionen AMR-Todesfällen aus. Dabei geht es um Menschen, deren Behandlung durch eine Resistenz erschwert wird und die dann an anderen Komplikationen sterben.

Besorgniserregende Resistenzen entwickeln sich vor allem, wenn Antibiotika nicht korrekt eingenommen werden: zu häufig, zu kurz oder falsch dosiert. Das fördert die Selektion von eben solchen Bakterien, die eine Resistenz entwickelt haben. Sie vermehren und verbreiten sich dann.

Die WHO hat bereit seit 2017 eine Prioritätenliste mit zwölf resistenten Bakterien in drei Kategorien, gegen die dringend Antibiotika entwickelt werden müssten:

Priorität 1: kritisch

  • Acinetobacter baumannii, Carbapenem-resistent
  • Pseudomonas aeruginosa, Carbapenem-resistent
  • Enterobacteriaceae, Carbapenem-resistent, ESBL-produzierend

Priorität 2: hoch

  • Enterococcus faecium, Vancomycin-resistent
  • Staphylococcus aureus, Methicillin-resistent, Vancomycin-intermediate und -resistent
  • Helicobacter pylori, Clarithromycin-resistent
  • Campylobacter spp., Fluorochinolon-resistent
  • Salmonellae, Fluorochinolon-resistent
  • Neisseria gonorrhoeae, Cephalosporin-resistent, Fluorochinolon-resistent

Priorität 3: medium

  • Streptococcus pneumoniae, Penicillin-nicht empfänglich
  • Haemophilus influenzae, Ampicillin-resistent
  • Shigella spp., Fluorochinolon-resistent

Es gebe zwar 61 Impfstoffkandidaten, aber keiner davon werde in absehbarer Zeit zur Verfügung stehen. Keiner betrifft auch die drei Bakterien, die am meisten Todesfälle verursachen: die als Krankenhauskeime bekannten Acinetobacter baumannii, Pseudomonas aeruginosa und bestimmte Erreger aus der Gruppe der Enterobacteriaceae.

Die Coronavirus-Pandemie habe gezeigt, dass neue Impfstoffe schnell entwickelt werden können, so die WHO. Die gewonnenen Erkenntnisse müssten nun auch bei AMR genutzt werden.

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