| Melanie Höhn |
| 13.02.2023 16:00 Uhr |
Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) macht sich gegen Lieferengpässe bei Arzneimitteln stark. / Foto: IMAGO/Political-Moments
Hessens Regierungschef erklärte heute in Wiesbaden: »Die Knappheit bei Medikamenten für Kinder war ein Warnschuss«, es müssten nun die gesetzlichen Regelungen und die Strukturen auf allen Ebenen grundlegend überprüft und geschaut werden, welche Änderungen notwendig sind, um Engpässe in der Versorgung künftig abzuwenden.
»Wir brauchen grundsätzliche Lösungsstrategien zur sicheren Arzneimittelversorgung in Deutschland«, mahnte Rhein. Erkältungs- und Grippewellen würden genauso wiederkommen wie Pandemien. »Die verkrusteten Strukturen bei der Zulassung und Herstellung von Medikamenten müssen aufgebrochen werden.« Es müsse europaweit eine stärkere Zusammenarbeit geben und die heimische Produktion gestärkt werden, betonte er.
Schon im Januar forderten der hessische Ministerpräsident und der Chef der Bundestags-CSU, Alexander Dobrindt, einen »Gipfel« von Bund, Ländern und Pharmaindustrie. Die Bundestags-CSU plädierte für einen raschen »Kinder-Kranken-Gipfel«, um Maßnahmen gegen die aktuellen Engpässe in Kinderkliniken, bei Kinderärzten und bei der Medikamentenversorgung zu treffen. Im Dezember 2022 wurde bekannt, dass Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) eine Pharma-Task-Force gegen Lieferengpässe bei Arzneimitteln eingerichtet hat.