Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Brief an CDU-Chef

Merz soll Lauterbach verhindern

Als vermutlich neuer Bundeskanzler soll CDU-Chef Friedrich Merz in seinem Kabinett verhindern, dass der aktuelle Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) im Amt bleibt. Das wünschen sich zumindest 75 Apothekeninhaberinnen und -inhaber aus Mecklenburg-Vorpommern in einem offenen Brief an Merz.
AutorKontaktAlexander Müller
Datum 05.03.2025  07:00 Uhr

ABDA-Präsident Thomas Preis hat zuletzt mehrfach erklärt, dass die Apothekerschaft mit jedem Gesundheitsminister vertrauensvoll zusammenarbeiten werde. Die Gruppe aus Mecklenburg-Vorpommern ist da weniger diplomatisch. »Keine weitere Verantwortung für Karl Lauterbach«, fordern die 75 Inhaberinnen und Inhaber aus Mecklenburg-Vorpommern. Der Brief ist keine offizielle Stellungnahme von Kammer oder Verband, doch die Verfasser vereinen immerhin mehr als ein Viertel der Betriebe des Bundeslands hinter sich.

Nun gehört zur Wahrheit, dass CDU-Chef Merz einen Minister Lauterbach gar nicht verhindern könnte. Denn in der Sondierung und den geplanten Koalitionsgesprächen zwischen CDU/CSU und SPD werden zwar auch die Ressorts verteilt, für die personelle Besetzung sind aber dann die Parteien jeweils selbst verantwortlich. Merz könnte eine zweite Amtszeit für Lauterbach allenfalls unwahrscheinlicher machen, wenn er das BMG für die Union reklamierte.

Borchardt als Alternative zu Lauterbach

Seine neuen Brieffreunde aus dem Norden bringen gleich mal eine Alternative ins Spiel: Die CDU-Abgeordnete Simone Borchardt habe nicht nur ein tiefes Verständnis für die Herausforderungen im Gesundheitswesen bewiesen, sondern auch pragmatische Lösungsansätze entwickelt. Die unterstellte Fachkompetenz bringt sie auf jeden Fall mit – Borchardt war viele Jahre für die Barmer tätig. Insgesamt sehen die Verfasser des Briefs in ihr eine »Persönlichkeit, die einen Kurswechsel in der bisherigen Gesundheitspolitik nicht nur einleiten, sondern auch nachhaltig gestalten kann«. Und dies auch bitter nötig, da Lauterbachs Politik die wohnortnahe Versorgung systematisch zerstöre.

Die Apotheker sprechen den Wirtschaftspolitiker Merz an und fordern vom künftigen Kanzler einen »gesundheitspolitischer Neuanfang für 13.000 mittelständische Einzelunternehmen«. Allein 2024 habe es mit 530 geschlossenen Apotheken einen neuen Negativrekord gegeben. »Doch statt endlich wirksame Maßnahmen zu ergreifen, wurde an einer Reform gearbeitet, die die wirtschaftliche Basis der Apotheken weiter untergräbt«, monieren die Verfasser. Lauterbachs Reformpläne lägen noch in der Schublade und würden »das Apothekensterben weiter beschleunigen«, so die Befürchtung.

Konkret sprechen sie den gestiegenen Bürokratieaufwand an sowie die seit 20 Jahren ausgebliebene echte Honorarerhöhung. »Die Betriebskosten explodieren – doch Herr Lauterbach lässt die Apotheken im Regen stehen«, so ihr Vorwurf. Die Folgen dieser aus Sicht der Verfasser verfehlten Politik: »Insolvenzen, Betriebsaufgaben und Schließungen aufgrund fehlender Attraktivität für Nachfolger.«

Apothekensterben bedeutet Steuereinbußen

Die habe nicht nur »gravierende Auswirkungen auf die flächendeckende Gesundheitsversorgung«, sondern führe auch zu »erheblichen finanziellen Einbußen für Kommunen und den Staat«. Denn jede geschlossene Apotheke bedeute den Verlust von Gewerbesteuereinnahmen und einen Rückgang der Einkommensteuerbeiträge.

Zudem würden die Reformen des SPD-Ministers den Versandhandel stärken. EU-Versender hätten oft weniger strikte Regelungen und unterlägen nicht denselben Kontrollen wie Apotheken vor Ort. Besonders problematisch sehen die Verfasser gemeinsame Plattformen von Versendern mit Online-Arztpraxen, bei denen Patienten ihr Rezept häufig ohne persönliche Untersuchung erhielten. »Dies schwächt nicht nur Vor-Ort-Apotheken, sondern stellt auch ein Risiko für die Patientenversorgung dar.«

Lauterbach habe diese negative Entwicklung zugelassen und durch fehlende Unterstützung sogar beschleunigt. »Es ist daher unerlässlich, dass Herr Lauterbach in einer zukünftigen Regierung keine Verantwortung im Gesundheitsbereich mehr übernimmt«, fordern die Apothekerinnen und Apotheker erneut. »Wir erwarten von Ihnen als Bundeskanzler eine Politik, die freiberufliche Apotheker, Ärzte und Patienten schützt, anstatt sie zugrunde zu richten.« Die Union müsse den Mut aufbringen, den dringend nötigen Kurswechsel einzuleiten.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa