Merck setzt auf seltene Krankheiten und KI-Chips |
Für 2025 hat das Pharmaunternehmen Merck seine Prognose gesenkt und peilt 20,5 bis 21,7 Milliarden Euro Umsatz an. / © IMAGO/HMB-Media
Der Darmstädter Merck-Konzern wird nach der Milliarden-Übernahme des US-Krebsspezialisten Springworks Therapeutics zuversichtlicher für sein Pharmageschäft. Mit einem Fokus auf die Behandlung seltener Erkrankungen wolle Merck sein Wachstum beschleunigen, teilte der Dax-Konzern bei seinem Kapitalmarkttag mit. Dabei setzt Merck auf Therapien von Springworks gegen seltene Tumore; erst im Juli hatten die Darmstädter die Firma für rund drei Milliarden Euro übernommen – der größte Zukauf im Pharmageschäft seit fast 20 Jahren.
Das Unternehmen erhöhte seine mittelfristige Prognose für die Pharmasparte und rechnet nun mit einem jährlichen Umsatzwachstum aus eigener Kraft im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Zuvor hatte Merck ein leichtes Wachstum erwartet.
Das neue Portfolio für seltene Erkrankungen soll gemeinsam mit Lösungen für die Arzneientwicklung und dem Halbleitergeschäft für die Elektronikindustrie bis zu 80 Prozent des künftigen Wachstums beisteuern, erläuterte Merck. Mit seinen Halbleiterlösungen will der Konzern vom Boom um leistungsfähige Chips rund um Künstliche Intelligenz profitieren.
Zudem peilt der Familienkonzern im operativen Geschäft insgesamt eine höhere Profitabilität an. Merck setze klar auf Wachstum, sagte die scheidende Konzernchefin Belen Garijo, die im Mai 2026 das Ruder an Kai Beckmann übergibt, den Chef der Elektroniksparte.
Die Spanierin steuerte Merck durch die Corona-Pandemie und brachte mehrere Übernahmen und Verkäufe auf den Weg. Das selbst gesteckte Umsatzziel von 25 Milliarden Euro bis 2025 liegt aber außer Reichweite. Im vergangenen Jahr erzielte Merck einen Umsatz von 21,2 Milliarden Euro. Für 2025 hat das Unternehmen seine Prognose gesenkt und peilt weiter 20,5 bis 21,7 Milliarden Euro Umsatz an, wie Merck bestätigte.