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Elektronische Patientenakte

»Menschen mit Behinderung werden vielfach ausgeschlossen« 

In der kommenden Woche soll die elektronische Patientenakte (EPA) in ganz Deutschland eingeführt werden. Doch der Sozialverband VdK sieht das Projekt durch fehlende Barrierefreiheit und anhaltende Sicherheitsbedenken bedroht. 
Lukas Brockfeld
23.04.2025  13:30 Uhr

Nach langem Hin und Her steht fest, dass der bundesweite Rollout der elektronischen Patientenakte am 29. April beginnt. Nach einer Übergangsphase soll die Nutzung der EPA ab dem 1. Oktober für Apotheken und Praxen zur Pflicht werden. Laut Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wurden inzwischen mehr als 70 Millionen elektronische Akten angelegt, über 90 Prozent der Praxen seien bereits »EPA-ready«.

Doch neben anhaltenden Sicherheitsbedenken gibt es weiter Kritik an dem großen Digitalisierungsprojekt. So beklagt der Sozialverband VdK, dass die Krankenkassen bei der Umsetzung der EPA nicht von Anfang an zur Barrierefreiheit verpflichtet wurden. 

»Aktuell sieht es so aus, dass Menschen mit einer Behinderung vielfach von der Nutzung der EPA ausgeschlossen werden, weil der Zugang zur EPA nicht barrierefrei ist. Dieser Ausschluss von Patientinnen und Patienten mit einer Behinderung ist eine nicht hinnehmbare Benachteiligung«, erklärt VdK-Präsidentin Verena Bentele in einer Pressemitteilung. 

EPA für Menschen mit Behinderung besonders wichtig

Das sei besonders problematisch, da die EPA vor allem für Menschen mit Behinderung, die oft an mehreren schweren Erkrankungen litten, eine Bereicherung seien könne. »Teilhabe ist kein Geschenk an eine Minderheit, sondern eine Frage der sozialen Gerechtigkeit und der Fairness und muss im Gesundheitssystem zwingend gegeben sein. Wir fordern daher dringend eine schnelle Lösung des Problems, damit Menschen mit Behinderung keine Nachteile haben«, so die Präsidentin des VdK. 

Grundsätzlich begrüßt der Sozialverband allerdings die Einführung der elektronischen Patientenakte: »Alle wichtigen Gesundheitsdaten – wie Arztbriefe oder Befunde – sind an einem Ort gespeichert und beim Arztbesuch sofort abrufbar. So können beim Besuch verschiedener Arztpraxen unter anderem unnötige Doppeluntersuchungen vermieden und gefährliche Wechselwirkungen von Medikamenten verhindert werden«, erläutert Bentele. 

Neben der fehlenden Barrierefreiheit seien auch die anhaltenden Sicherheitsbedenken eine Gefahr für den Erfolg des Digitalisierungsprojekts: »Auch wenn der geschäftsführende Bundesminister für Gesundheit betont, dass Sicherheitslücken geschlossen wurden, verspüren viele Menschen dennoch einen Rest von Unsicherheit. Schließlich haben die meisten nach wie vor die Warnungen von Computerspezialisten und verschiedenen Organisationen aus dem Gesundheitswesen im Ohr, dass die Datensicherheit nicht gewährleistet sei«, sagt die VdK-Präsidentin. Das Wissen um die Datensicherheit müsse dringend bei den Nutzerinnen und Nutzern ankommen, damit die EPA ein Erfolg werden kann. 

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