| Theo Dingermann |
| 13.10.2023 09:00 Uhr |
Davidson warnt auf »The Conversation« auch vor weiteren verbotenen synthetischen Opioiden, die nicht zu den Nitazene zählen. Hierzu zählen etwa Brorphin, sogenannte U-Verbindungen (N-substituierten Benzamid- und 2-Phenylacetamid-Verbindungen, die von der Firma Upjohn in den 1970er- bis 1980er-Jahren synthetisiert wurden), AH-7921, MT-45 und weitere. Wie im Fall der Nitazene wurde auch bei diesen Substanzen in Labortests festgestellt, dass sie etwas stärker als Fentanyl und viel stärker als Heroin oder Morphin wirken.
Die britischen Gesundheitsbehörden halten es für dringend erforderlich, Heroinkonsumenten und Personen, die andere Drogen konsumieren, vor den Gefahren, die von Nitazenen und anderen synthetischen Opioiden ausgehen, zu warnen und über Behandlungsoptionen mit Naloxon im Fall einer Überdosis aufzuklären. In Deutschland gibt es dagegen noch keine offiziellen Warnungen vor einem steigenden Gebrauch der Nitazene. Im europäischen Drogenbericht, der im Juni veröffentlicht wurde, heißt es: »Im Vergleich zu Nordamerika spielen neue synthetische Opioide (zum Beispiel Fentanyl-Derivate und Nitazene) derzeit auf dem europäischen Drogenmarkt insgesamt eine relativ geringe Rolle, obwohl sie in einigen Ländern ein großes Problem darstellen.«