Mehr Angestellte in freien Berufen |
Apotheker, Ärzte und andere freie Berufe sind als Arbeitgeber zunehmend beliebt. Die Zahl der selbstständigen Freiberufler stagniert hingegen. / Foto: Adobe Stock/Volker Witt
War zwischen 2015 und 2019 etwa jeder zehnte sozialversicherungspflichtig Beschäftigte bei einer Freiberuflerin oder einem Freiberufler tätig, ist es mittlerweile jeder achte. Laut der Analyse des BFB erhöhte sich die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die bei einem Freiberufler arbeiten, innerhalb eines Jahres um 3,2 Prozent auf rund 4,2 Millionen. Auch die Zahl der mitarbeitenden, nicht sozialversicherungspflichtigen Familienangehörigen stieg um 0,6 Prozent auf 317.000. Grundsätzlich waren zu Beginn dieses Jahres mehr als sechs Millionen Menschen als oder für Freiberufler tätig. Das ergab eine Analyse des Nürnberger Instituts für Freie Berufe (IFB) im Auftrag des BFB.
Die Auswertung zeigte aber auch, dass die Bereitschaft, sich selbstständig zu machen, abgenommen hat. So stagnierte die Zahl der selbstständigen Freiberufler zum Jahresbeginn 2023 bei rund 1,47 Millionen. Der Anteil der Freiberufler an allen Selbstständigen betrug demnach konstant 38 Prozent. Während die technisch-naturwissenschaftlichen Freiberufler Anfang 2023 leichte Zuwächse im Vergleich zum Vorjahr verzeichneten, blieb die Zahl der Freiberufler in den Heilberufen etwa gleich.
BFB-Präsident Friedemann Schmidt macht dafür unter anderem wirtschaftliche Risiken sowie eine hohe Arbeitsbelastung durch den gravierenden Fachkräftemangel verantwortlich. »Hier gegenzusteuern, ist Aufgabe der Politik wie auch der Bildungseinrichtungen und Professionen gleichermaßen«, forderte er. So müsse die Attraktivität der Freien Berufe noch besser herausgestellt werden. Zusätzliche Impulse könne eine gezielte Nachwuchsförderung etwa durch Mentoringprogramme in den freiberuflichen Praxen, Kanzleien, Büros und Apotheken bringen. »Überdies muss auch die Auskömmlichkeit sichergestellt sein«, betonte Schmidt. Zudem gelte es, wirksame Konzepte zur Bekämpfung des Fachkräftemangels zu entwickeln und insbesondere im Gründungsprozess unnötige bürokratische Hürden abzubauen.