Mehr als 2000 Apotheker von D-Trust-Leck betroffen |
Cornelia Dölger |
10.02.2025 13:30 Uhr |
Der Datenschutzvorfall bei D-Trust sorgte für Aufsehen. / © IMAGO/Westlight
Details, wie es zu dem Datenschutzvorfall Mitte Januar kommen konnte, bei dem personenbezogene Daten von Antragstellern von eHBA und SMC-B abgerufen wurden, bleibt der Vertrauensdienstleister bislang schuldig; laut der jüngsten Meldung auf der Website von D-Trust wird die Sachlage weiterhin geprüft.
Ende Januar hatte sich herausgestellt, dass der Vorfall, den das Tochterunternehmen der Bundesdruckerei als Hackerangriff darstellte, eher ein hausgemachtes Datenleck war, das ein «anonymer Sicherheitsforscher« aufgedeckt hatte. Darauf wies der Chaos Computer Club (CCC) hin. Die ausgelesenen Daten seien inzwischen alle gelöscht worden.
Dass der Vorfall Folgen vor allem für das Sicherheitsgefühl rund um digitale Anwendungen hat, dürfte klar sein. D-Trust informierte inzwischen die Kammern, die wiederum ihre Mitglieder aufklärten. In den Schreiben der D-Trust wird nach Kenntnis der PZ auf eine »gezielte Störung des Geschäftsbetriebs« hingewiesen, auch auf möglicherweise betrügerische Absichten. Aktuelle Hinweise gibt es wie bereits erwähnt von D-Trust noch nicht.
Vorige Woche zeigte die Meldung mehrerer Landesärztekammern das Ausmaß des Vorfalls für die Praxen; demnach waren in den Bundesländern zwischen 300 und 2100 Ärztinnen und Ärzte betroffen. Insgesamt betraf der Vorfall mehr als 10.000 Ärztinnen und Ärzte.
Auch bei den Apotheken ist die Zahl der betroffenen Antragsteller beträchtlich. Auf Nachfrage bei den Kammern ergab sich, dass mindestes 2113 Apothekerinnen und Apotheker betroffen sind. 13 der 17 Landesapothekerkammern teilten der PZ die Zahlen mit.
Auch für die Akzeptanz der EPA dürften solche Vorfälle einen Effekt haben. Die Gematik will dem mit einem zusätzlichen Sicherheitspaket begegnen, bei dem auch Apotheken angesprochen sind. In dem Maßnahmenkatalog seien Kritik und Bedenken des CCC berücksichtigt worden, heißt es.