Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Deutschland 

Mehr als 200 Diphtherie-Fälle seit letztem Jahr

In Ländern ohne flächendeckenden Impfschutz kommt es noch immer zu Übertragungen von Diphtherie, zum Teil mit Todesfolge. Die Mehrheit der Fälle, die im aktuellen und vergangenen Jahr von EU/EWR-Mitgliedstaaten gemeldet wurden, stammte aus Deutschland. Das berichtet das  European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC).
AutorKontaktLaura Rudolph
Datum 28.08.2023  14:00 Uhr

Diphtherie ist eine Infektionskrankheit, die durch toxinbildende Bakterien der Gattung Corynebacterium ausgelöst und per Tröpfcheninfektion übertragen wird. Diphtherie kann die Atemwege oder die Haut betreffen. Eine Rachendiphtherie äußert sich etwa durch eine Mandelentzündung mit weiß-grauen Belägen, eine Kehlkopfdiphtherie durch starken Husten, Heiserkeit und Stimmlosigkeit, zudem kann der Kehlkopf lebensgefährlich stark anschwellen. Bei einer Nasendiphtherie kommt es zu blutigem Schnupfen, bei einer Hautdiphtherie zu Geschwüren.

Seit Einführung des Diphtherie-Totimpfstoffs in den 1920er-Jahren sind die Fälle massiv zurückgegangen. Im aktuellen und vergangenen Jahr hat die Anzahl der Diphtheriefälle in der EU/dem EWR jedoch wieder zugenommen, berichtet die Seuchenschutzbehörde ECDC auf ihrer Website.

Demnach seien zwischen dem 1. Januar 2022 und dem 11. August 2023 insgesamt 281 Meldungen aus EU-/EWR-Mitgliedstaaten zu bestätigten Diphtherie-Fällen beim Europäischen Überwachungssystem TESSy eingegangen (2022: 224 Fälle, 2023: 57 Fälle), darunter vier Todesfälle. 206 Meldungen stammten aus Deutschland, 37 aus Belgien, zehn aus der Tschechischen Republik, je neun aus der Slowakei und den Niederlanden, fünf aus Schweden, drei aus Lettland und je eine Meldung aus Norwegen und Spanien. Zum Vergleich: Zwischen 2017 und 2021 gingen pro Jahr durchschnittlich 55 Diphtherie-Meldungen beim Überwachungssystem ein.

Mehrheit der Fälle in Einrichtungen für Geflüchtete

199 der gemeldeten Fälle betrafen Menschen mit Hautdiphtherie. Zwei der vier Menschen, die verstarben, zeigten eine Atemwegserkrankung, eine Person eine Hauterkrankung und eine Person ein anderes klinisches Bild. Die Mehrheit der Erkrankungsfälle trat bei Menschen auf, die in Einrichtungen für Geflüchtete lebten. Mit 62 Prozent waren zudem mehrheitlich Kinder und Jugendliche zwischen fünf und 15 Jahren betroffen und mit 85 Prozent aller Betroffenen überwiegend Jungen und Männer. »Dem ECDC sind keine Hinweise auf Ausbrüche in der breiteren EU/EWR-Bevölkerung bekannt, die auf die in diesen Einrichtungen festgestellten Fälle zurückzuführen wären«, heißt es in der Mitteilung.

Trotz der oben genannten Ausbrüche ist Diphtherie in Europa nach wie vor eine seltene Krankheit. Damit das so bleibt, sei eine breite Immunisierung der Bevölkerung durch Impfen essenziell, betont das ECDC: »Impfungen gegen vorrangige Krankheiten wie Diphtherie, Poliomyelitis und Masern, die sich in überfüllten Gebieten und Einrichtungen wie Flüchtlingszentren besonders leicht ausbreiten, sollten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen unverzüglich angeboten werden.«

Die Gesundheitsbehörde fordert die EU/EWR-Mitgliedstaaten dazu auf, über Diphtherie aufzuklären, Impfangebote zu machen und bestätigte Fälle vollständig und zeitnah an TESSy zu melden.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa