Medizinticker - Archiv |
25.03.2002 00:00 Uhr |
Zwei Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg sind mit dem Deutschen Krebspreis 2002 bedacht worden. Professor Dr. Peter Lichter erhielt die Auszeichnung für seine experimentelle Forschung. Ihm gelang es, Techniken der Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung zum Nachweis genetischer Veränderungen in Tumorzellen für die angewandte Diagnostik zu nutzen. Professor Dr. Klaus-Michael Debatin erhielt den Preis für seine Arbeiten in der klinischen Forschung. Er konnte nachweisen, dass die Wirkung von Krebstherapeutika von der Aktivierung zellulärer Signalwege abhängt, die die Apoptose auslösen. PZ
Die US-amerikanische Zulassungsbehörde FDA hat ein synthetisches Regenerationsmaterial zugelassen, das helfen soll, Knochendefekte zu reparieren. Das von Curasan entwickelte Material Cerasorb® wird in defektes Gewebe eingebracht, dort nach und nach abgebaut und durch körpereigenes Knochenmaterial ersetzt. So könnten teure Knochentransplantationen überflüssig werden, hofft das Unternehmen. PZ
Die Lebenserwartung von Patienten mit Down-Syndrom ist
in den letzten Jahren um das doppelte angestiegen. Das ergab die
Auswertung epidemiologischer Daten am US National Center on Birth Defects
and Developmental Disabilities in Atlanta. Nach Meinung der Forscher
können die häufig mit dem Down-Syndrom einhergehenden Herzfehler heute
wesentlich besser behandelt werden. Patienten mit der Erbkrankheit haben
drei statt zwei Kopien des Chromosoms 21. Dieses scheint unter anderem
eine Rolle bei der Entwicklung des Herzens zu spielen. Die Wissenschaftler
beobachteten zudem bei Betroffenen eine im Vergleich zu Gesunden
niedrigere Inzidenz für Krebserkrankungen. Dies könne entweder an der
per se niedrigen Lebenserwartung von Menschen mit Down-Syndrom liegen,
eventuell spielt aber auch das auf dem Chromosom 21 lokalisierte
Tumorsuppressorgen eine Rolle. PZ
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