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Interprofessionalität

Medizinstudierende hospitieren in der Apotheke

Eine gute Kommunikation zwischen Ärzten und Apothekern dient dem Wohl der Patienten. Um diese zu fördern, organisiert die Apothekerkammer Sachsen-Anhalt (AKSA) Hospitationen für Medizinstudierende in der Offizin. Franziska Wickord und Silvio Cardace besuchten den Vizepräsidenten der AKSA, Dr. Lars Alexander Mohrenweiser, in der Sonnen-Apotheke in Magdeburg. Im Fokus stand die Polymedikation älterer Menschen.  
PZ
29.11.2023  07:00 Uhr

Die Medizinstudierenden der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg beschäftigen sich im neunten Semester mit der »Medizin des Alterns und des alten Menschen«. Damit die angehenden Ärzte die Versorgung älterer Patienten auch aus Sicht der Apotheker erleben können, organisiert Mohrenweiser insgesamt elf Besuche mit jeweils zwei Medizinstudierenden in drei Magdeburger Apotheken. Das teilte die AKSA kürzlich in einer Pressemitteilung mit.

In seiner Apotheke begrüßte Mohrenweiser Franziska Wickord und Silvio Cardace. Er machte sie etwa mit der Rezeptur vertraut, erklärte ihnen, welche Schwierigkeiten ein Klinik-Entlassrezept in der Apotheke verursachen kann oder wie eine umfangreiche Recherche zu Arzneimittel-Wechselwirkungen in der Offizin abläuft. 

Patienten profitieren von interprofessioneller Kommunikation

Dabei betonte der Apotheker, wie wichtig eine enge Verzahnung von Ärzten und Apothekern mit Blick auf die Medikation von Menschen fortgeschrittenen Alters ist. »Gerade die älteren Patienten sind sehr dankbar, dass sie in der Apotheke die Möglichkeit haben, offen über Probleme oder Schwierigkeiten rund um ihre Medikation zu sprechen. Vieles lässt sich bereits im Gespräch mit dem Patienten klären. Manche Probleme lösen wir aber auch im Dialog mit den behandelnden Ärzten.«

Oft sei bei der Medikation weniger mehr. »Nur weil ein Patient schon immer ein Medikament eingenommen hat, muss es nicht heißen, dass es so bleiben muss. Viele Arzneimittel schädigen auf Dauer die Leber oder Niere. Darum ist das Nachdenken über eine reduzierte Verordnung im Sinne der Lebensqualität der älteren Personen wichtig«, verdeutlicht der Apotheker. Wenn ein Patient viele Arzneimittel einnehme, müsse besonders auf Wechselwirkungen und Mehrfachverordnungen geprüft werden.

Medikationspläne und Digitalisierung

Um die gesamte Medikation eines Patienten im Blick zu behalten, sei ein Medikationsplan sinnvoll, betont Medizinstudent Cardace, der in der Notaufnahme arbeitet: »Wir haben häufig Patienten, die nicht wissen, welche Arzneimittel sie einnehmen. Das erschwert unsere Arbeit immens. Wenn sie einen aktuellen Medikationsplan bei sich hätten, wäre das hilfreich.« Noch besser sei es, wenn die digitale Infrastruktur so weit ausgebaut wäre, dass alle Daten und Informationen über die elektronische Gesundheitskarte ausgetauscht werden könnten, heißt es seitens der AKSA weiter.

Systeme und Abläufe zu digitalisieren, sei für Ärzte und in den Apotheken momentan jedoch ein »erheblicher Zeitfresser«, so Mohrenweiser. Obwohl Apotheken seit Jahren digital arbeiteten, müssten noch Doppelstrukturen gefahren werden. Das koste Zeit, die für die Arbeit am Patienten fehle. »Gerade der alte Mensch kommt dann oft zu kurz. Dabei ist er darauf angewiesen, ausreichende und richtige Hilfe zu bekommen«, bedauert der Apotheker.

Die Studierenden lernten während ihrer Hospitation Neues. »Ich wusste bisher nicht, dass eine Apotheke ein so gut bestücktes Labor vorhalten muss und dass zahlreiche Arzneimittel dort noch selbst hergestellt werden«, verriet Cardace. Mit dem Wissen, dass Apotheken häufig einen gesamten Überblick über die Medikation ihrer älteren Patienten haben und im Bedarfsfall eine Medikationsanalyse durchführen können, verließen Wickord und Cardace die Apotheke.

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