Turnschuh als Gedächtnisstütze |
03.06.2002 00:00 Uhr |
von Elke Wolf, Frankfurt am Main
Immer mehr Kinder haben Asthma. Machte die Erkrankung 1995 nur jedem zehnten Schulkind zu schaffen, so trifft es heute durchschnittlich jedes achte.
Die vielen Weltklassesportler mit Asthma zeigen, dass Sport ein wirksamer Bestandteil der Therapie sein kann. In der Tat: Körperliche Bewegung und Sport spielen eine entscheidende Rolle in der körperlichen und geistigen Entwicklung der Kinder, weil sie die notwendigen Entwicklungsreize setzen und den Muskelaufbau fördern. "Bewegung und Sport sollten deshalb im schulischen Alltag auch für asthmakranke Kinder ermöglicht werden", forderte Professor Dr. Ulrich Cegla, Pneumologe und Allergologe sowie Mitglied der Atemwegsliga, auf der Allergica.
Doch die Realität in Deutschlands Schulen sieht anders aus: Rund 30
bis 40 Prozent der jungen Asthmatiker werden aus Unkenntnis vom Schulsport
befreit, zum Teil (56 Prozent in Gymnasien) auch auf ärztlichen Rat hin,
so das Ergebnis einer Umfrage, die der Deutsche Allergie- und Asthmabund
bei 5000 Sportlehrern und Schulleitern durchgeführt hat. "Das bei
sportlicher Belastung auftretende Anstrengungsasthma ist mit der richtigen
vorbeugenden Therapie gut zu behandeln", erklärte Cegla. Benötigen
die kleinen Asthmatiker eine inhalative Therapie zum Schutz vor
Belastungsasthma, rät Cegla, das Spray im Turnschuh zu deponieren. So
falle die Erinnerung leichter. "Wenn die Kinder ihr Spray etwa eine
halbe Stunde vor dem Sportunterricht inhalieren, gibt es keinen Grund, sie
nicht am Schulsport teilnehmen zu lassen", sagte der Experte. Mehr
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