HIV-Hemmer aus Tränen und Urin |
22.03.1999 00:00 Uhr |
Lee-Huang und ihr Team gehen davon aus, daß das erstmals 1922 von Alexander Fleming beschriebene Lysozym seine HIV-hemmende Wirkung jedoch erst im Zusammenspiel mit einer anderen Gruppe von Enzymen, den Ribonukleasen, entfaltet. Nach ihrer Vorstellung greift das Enzym die äußere Membran des Virus an und verhindert damit, daß es in die Zellen des Immunsystems eindringt. Die Ribonukleasen attackieren dann das genetische Material des Erregers.
Der bekannte Aids-Forscher Robert Gallo suchte bereits seit mehreren Jahren nach dem HIV-hemmenden Stoff im Urin schwangerer Frauen. Er ging davon aus, daß das Schwangerschaftshormon Humanes Chorionotropes Gonadotropin (HCG) für den antiviralen Effekt verantwortlich ist, konnte seine These jedoch nicht schlüssig beweisen.
Das Forscherteam um Lee-Huang wies jedoch jetzt nach, daß HCG die HI-Viren selbst nicht attackiert. Vielmehr verbinden sich Lysozym und Ribonukleasen mit dem Hormon und verursachen die präventive Wirkung, schreiben die Forscher.
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