Typ-II-Diabetiker normnah einstellen |
26.10.1998 00:00 Uhr |
Medizin
Auch die neue Definition, die von der WHO und der Amerikanischen Diabetes Gesellschaft vorgeschlagen wurde, ermöglicht eine frühere Diagnose und Therapie. Danach zeigt ein Plasmaglukose-Wert von 126 mg/dl nüchtern den Diabetes an. Dies entspreche auch den Ergebnissen einer neuen amerikanischen Untersuchung, wonach Spätkomplikationen abrupt und dramatisch ansteigen, wenn der Nüchternblutzucker von 109 auf 120 mg/dl ansteigt, erklärte der Diabetologe und Angiologe. Das Zeitfenster für orale Antidiabetika werde angesichts der strengen Zielwertorientierung jetzt enger. In führenden Kliniken sei die intensivierte Insulintherapie auch beim Typ-II-Diabetes inzwischen Standard, da sie der konventionellen Behandlung überlegen sei. Wenn es von der Motivation und den Fähigkeiten des Patienten her möglich sei, spricht nach Meinung Lüddekes nichts dagegen, die Stufe der oralen Antidiabetika ganz zu überspringen und sofort mit einer intensivierten Insulintherapie zu beginnen.
PZ-Artikel von Brigitte M. Gensthaler, München
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