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MRT-Lupe liefert schärfere Bilder

21.10.2002  00:00 Uhr

Diagnostik

MRT-Lupe liefert schärfere Bilder

PZ  Wissenschaftler der Universität Jena nutzen die magnetischen Eigenschaften des Blutes für bildgebende Verfahren. Damit erhalten sie schärfere Bilder bei der Magnetresonanztomographie (MRT).

Bei einigen Erkrankungen wird die von Privatdozent Dr. Jürgen Reichenbach entwickelte Technik bereits routinemäßig angewendet, heißt es in einer Pressemitteilung der Friedrich-Schiller-Universität. Die so genannte BOLD-Angiographie (Blood Oxygen Level Dependent Anigographie) kommt als nicht invasive Methode ohne Kontrastmittel und zusätzliche Aktivierung des Patienten aus und ist dadurch nebenwirkungsärmer als klassische bildgebende Verfahren.

Die neue Technik, auch MRT-Lupe genannt, stellt den Sauerstoffgehalt des Hämoglobins im Magnetresonanztomographen dar. Denn die Signale von sauerstoffbeladenem Hämoglobin in den Arterien und Desoxyhämoglobin in den Venen unterscheiden sich voneinander, erklärt Reichenbach. „Dies macht es möglich, gezielt und hoch präzise kleinste venöse Gefäße, etwa im Gehirn, darzustellen“, so der Physiker vom Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie. Mit der MRT-Lupe lassen sich Gefäße darstellen, die gerade einmal 100 Mikrometer messen.

Reichenbachs Technik nutzt die magnetischen Eigenschaften des Blutes und nicht die Bewegung von Protonenspins, die überlicherweise in der MR-Angiographie gemessen wird. Dargestellt wird das ganze als Bild, das aus Millionen kleiner Würfel, so genannter Voxel, zusammengesetzt ist. Das Signal jedes einzelnen Würfels wird gemessen. Unterschiedliche Materie – etwa in Form einer Vene – wird dadurch sichtbar und exakt darstellbar. „Der Kontrast zwischen Voxeln mit Gefäß und Voxeln ohne Gefäß hängt von der Sauerstoffbeladung ab“, schreibt Reichenbach. Die Methode lebe von der räumlichen Auflösung und dauere dadurch mit 8 bis 15 Minuten auch etwas länger als herkömmliche MRT-Aufnahmen.

Die Ergebnisse rechtfertigen jedoch den größeren Zeitaufwand: Die gewonnenen Bilder haben eine räumlich sehr hohe Auflösung und sind deutlich schärfer als Aufnahmen, die mit anderen Methoden gewonnen werden, heißt es in der Pressemitteilung. Dies nutzen die Ärzte zum Beispiel zur Diagnose von venösen Anomalien oder Hirnmetastasen. Dabei werden die Gefäße innerhalb des Tochtergeschwulstes sichtbar gemacht. In einem neuen Forschungsprojekt wollen die Wissenschaftler mit der MRT-Lupe Gehirntumore charakterisieren. „Mit der hohen Auflösung lassen sich vielleicht Muster erkennen, um die Malignitätsgrade zu bestimmen“, hofft Reichenbach. Auch zur Erforschung der multiplen Sklerose soll die neue Technik zukünftig eingesetzt werden. Für seine Arbeit erhielt Reichenbach kürzlich den Walter-Friedrich-Preis der Deutschen Röntgengesellschaft.

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