Pharmazeutische Zeitung online

Medizin

04.01.1999  00:00 Uhr

- Medizin Govi-Verlag

Neues Verfahren mißt Tumorwachstum zuverlässiger

Ab sofort kann die Zellvermehrung im Tumorgewebe genauer und zuverlässiger gemessen werden. An der Universität Tübingen wurde jetzt eine neue Methode entwickelt, mit der erstmals nicht-invasiv, routinemäßig das Wachstum von Krebszellen gemessen werden kann.

Professor Dr. Hans-Jürgen Machulla und Professor Dr. Roland Bares erwarten, daß ihr Verfahren vor allem bei der Planung und Kontrolle von Tumorbehandlungen nützlich ist. Da die Wirksamkeit der Therapie früher als bisher erfaßt werden kann, könnten Patienten mit einem resistenten Tumor rascher auf andere Medikamente umgestellt werden. Andererseits ist es bei einem sehr guten Therapieerfolg auch möglich, die Zahl der Behandlungszyklen zu reduzieren.

Bei der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) handelt es sich um ein nuklearmedizinisches Untersuchungsverfahren, das die Verteilung von radioaktiv markierten Testsubstanzen im Körper messen und bildlich darstellen kann. Zur Behandlung bösartiger Tumore sind Verfahren besonders wichtig, die eine frühzeitige und zuverlässige Beurteilung des Therapieerfolgs ermöglichen. Die Bestimmung der Tumorgröße, die zuverlässig mit der Computer- oder Kernspintomographie erfolgt, hat sich dafür als ungeeignet erwiesen. Der Grund: Die Tumorgröße verändert sich nur langsam und hinkt den biologischen Veränderungen hinterher. Die Untersuchung des Tumorstoffwechsels mit PET ist eine bessere Grundlage. Bisher wurde dazu ein Glukose-Derivat verwendet. Der Glukoseverbrauch kann jedoch auch zum Beispiel an Entzündungsherden gesteigert sein. Ansatz für einen spezifischeren "Tracer" bot den Forschern die DNA-Synthese. Sie markierten den DNA-Baustein Thymidin mit Fluor-18 und konnten damit das Prinzip erstmals für die klinische Anwendung nutzbar machen. Das Fluor-Atom blockiert den Abbau der Verbindung im Körper. Deren Verteilung widerspiegelt so direkt den DNA-Stoffwechsel und damit die Zellteilung.

In einem Joint-venture haben die PET-Zentren Seattle, Detroit und Tübingen das mit Fluor markierte Thymidin (FLT) im Februar weltweit erstmals am Menschen angewandt. Bei einem Patienten mit Bronchialkarzinom wurden die Stadien des Tumors mit Erfolg untersucht und festgelegt. Das mit Fluor-18 markierte FLT war intensiver im Tumor angereichert. Da das umgebende Lungengewebe kaum DNA synthetisiert, hebt sich die Anreicherung deutlich ab.

dpa- Meldung

Top

© 1997 GOVI-Verlag
E-Mail: redaktion@govi.de

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa