Medizin
Die Nasenspülung mit isotoner Salzlösung ist eine einfache und zum Teil
sehr wirksame Methode zur Vorbeugung von Erkältungskrankheiten. Das
ist das Ergebnis einer Pilotstudie, die anläßlich eines Pressegesprächs in
Frankfurt vorgestellt wurde.
An der Studie der Medizinischen Hochschule Hannover hatten 115 freiwillige
Bundeswehrrekruten teilgenommen. 39 von ihnen spülten sechs Wochen lang einmal
täglich ihre Nase mit isotonischem Salzwasser, die übrigen 76 spülten nicht und
dienten als Kontrollgruppe. In Tagebuchaufzeichnungen hielten die Probanden
Krankheitssymptome und die Anzahl von Krankeitstagen fest. Die Auswertung
ergab einen deutlichen Effekt zugunsten der Nasenspülgruppe, in der erheblich
weniger Krankheitstage verzeichnet wurden als in der Kontrollgruppe. Die
deutlichsten (bis 5,8fachen) Unterschiede fanden sich in den letzten drei
Untersuchungswochen.
Die Spülung der Nase mit Salzwasser ist eine in der Selbstmedikation schon seit
langem praktizierte Methode zur Reinigung des Nasenschleimhäute.
Wissenschaftliche Untersuchungen zur Bestätigung ihrer präventiven Wirkungen
gegenüber Erkältungskrankheiten fehlten jedoch bislang. Mit Nasenduschen wie
Rhinomer 1, 2, 3 kann die Reinigung und Befeuchtung der Nasenhöhlen,
beispielsweise mit sterilem, isotonisierten Meerwasser oder Kochsalzlösung, vom
Patienten selbst durchgeführt werden; je nach Indikation kann zwischen drei
verschiedenen Sprühstärken gewählt werden. Durch den erhöhten Wasserdruck
werden selbst bei verstopfter oder geschwollener Nase auch die tieferen Abschnitte
erreicht. Meerwasser biete gegenüber herkömmlicher physiologischer
Kochsalzwasserlösung einen hohen Gehalt an Mineralien und Spurenelementen, die
positive Wirkungen auf die Nasenschleimhaut haben, erklärte Dr. Werner Englisch
vom Medical Service der Novartis Consumer Health GmbH, München.
Neben der Prävention gibt es auch therapeutische Einsatzmöglichkeiten. Klinische
Studien belegen beispielsweise eine signifikante Verbesserung der Symptome bei
Rhinosinusitis und allergischer Rhinitis. Nach operativen Eingriffen an der Nase soll
die regelmäßige Spülung mit Meerwasserlösung die Heilungsdauer verkürzen. Gute
Ergebnisse seien auch bei der Behandlung der Rhinitis sicca erzielt worden,
berichteten Dr. Rainer Keerl und Dr. Rainer Weber. Rhinitis sicca ist der
Oberbegriff für einige chronische Reizzustände im Naseninneren mit zu trocken
empfundener Nasenschleimhaut und bisher unklarer Ätiologie.
Die beiden HNO-Ärzte vom Städtischen Klinikum Fulda hatten in einer
prospektiven Studie die Wirkung von steriler isotonischer Meerwasserlösung auf die
Symptome und das Befinden von 12 Patienten mit Rhinitis sicca untersucht. Die
meisten Einzelsymptome der Erkrankung besserten sich unter der Behandlung, das
Symptom trockene Nasenschleimhaut sogar signifikant. Zwei Drittel der Patienten
hatten das Gefühl, daß sich ihr Befinden gebessert hatte, über 90 Prozent von ihnen
stuften die Behandlung als sehr gut verträglich ein. Als Hauptwirkmechanismen
vermuten die beiden Mediziner die Hydrierung des Schleims und die Verbesserung
der wäßrigen Phase des Nasensekrets
Beitrag von der PZ-Redaktion
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