Medizin
Eine Strahlentherapie wirkt besser, wenn sie mit einer
Erythropoetin-Behandlung kombiniert wird. Das habe eine Studie an
Patienten mit Plattenepithelzell-Karzinom der Mundhöhle gezeigt, heißt es
in einer Presseerklärung der Firma Janssen-Cilag.
Schon seit einiger Zeit ist bekannt, daß die Strahlentherapie bei Krebspatienten mit
hohem Hämoglobinwert besser anschlägt als bei anämischen Patienten. Niedrige
Hämoglobinspiegel korrelieren mit einem niedrigen Sauerstoffpartialdruck im
Tumorgewebe.
Am Tier konnte gezeigt werden, daß Erythropoetin die Hämoglobin- und
Sauerstoffwerte verbessert, außerdem sprachen die behandelten Tiere besser auf die
Bestrahlung an. Ähnliche Ergebnisse zeigen jetzt auch klinische Versuche. Eine
Studie aus Wien untersuchte 60 anämische Patienten mit Plattenepithelzell-Karzinom
der Mundhöhle. (Anämien treten bei Tumorpatienten häufiger auf.) Vier bis fünf
Wochen vor der Operation erhielten die Patienten Chemotherapeutika und wurden
bestrahlt. Ein Teil der Patienten bekam zusätzlich Erythropoetin. In der
Verumgruppe hatten 37 Prozent der Patienten zum Zeitpunkt der Operation einen
histologisch nachweisbaren Resttumor, während es in der Kontrollgruppe 73
Prozent waren.
Beitrag der PZ-Redaktion
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