Monat der Mundgesundheit |
30.08.2004 00:00 Uhr |
Zum vierten Mal küren die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) und das Unternehmen Colgate-Palmolive den September zum „Monat der Mundgesundheit“. Die europaweiten Kampagne soll insbesondere auf die professionelle Zahnreinigung aufmerksam machen, wozu hierzulande ein TV-Spot zu sehen ist. Daneben liegen in Zahnarztpraxen Broschüren zur richtigen Zahnpflege aus, Interessierte können diese auch über die Internetsite www.monat-der-mundgesundheit.de downloaden oder hier eine von 1000 professionellen Zahnreinigungen im Wert von 75 Euro gewinnen.
„Wir haben vor allem noch Behandlungs- und Präventionsbedarf im Erwachsenenalter“, sagte BZÄK-Vizepräsident Dr. Dietmar Oesterreich auf der Auftaktpressekonferenz in Berlin. Im internationalen Vergleich ist die Mundhygiene der Deutschen, konkret die Kariesprophylaxe, allerdings vorbildlich. Dies bestätigt auch eine von Colgate in Auftrag gegebene repräsentative Emnid-Umfrage vom Juli 2004, in der 1065 Erwachsene telefonisch zu ihrem Prophylaxeverhalten befragt wurden. So putzen sich 87 Prozent der Befragten mindestens zweimal täglich ihre Zähne, nahezu die Hälfte reinigt mindestens einmal täglich die Zahnzwischenräume und 60 Prozent gehen mindestens zweimal pro Jahr zur Kontrolluntersuchung. Die Absatzzahlen von Zahnpasta und -seide lassen die Angaben zwar anzweifeln, dennoch lässt sich feststellen: Frauen pflegen ihre Zähne mehr als Männer, Jüngere mehr als Ältere und der Osten schlägt den Westen.
Fluoride sind für die Kariesprophylaxe essenziell. Werden sie lokal auf die
Zähne aufgetragen, können Calcium und Phosphate aus dem Speichel wieder
eingelagert werden, informierte Professor Dr. Elmar Hellwig aus Freiburg.
Mittlerweile benutzen fast alle Deutschen fluoridhaltige Zahnpasten, so dass die
Kariesfälle bei Kindern zwischen 1983 und 2000 um 90 Prozent abnahmen. Besteht
aber eine Wurzelkaries, kommt eine Fluoridkur mit Duraphat® Zahncreme
infrage, die eine etwa viermal höhere Fluoridkonzentration aufweist. Anfällige
Personen können bakteriellem Plaque auch mit Chlorhexidin- oder
Triclosan-haltigen Mundspüllösungen bekämpfen. Beeinflussbarer Risikofaktor ist
aber auch das Rauchen. So haben Raucher ein 2,6- bis 6fach höheres Risiko für
Zahnfleisch- und Zahnbettentzündungen als Nichtraucher und ein erhöhtes
Rezidivrisiko nach erfolgter Behandlung. Dabei ist die Tabakwirkung
dosisabhängig, aber auch reversibel.
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