Pharmazeutische Zeitung online

Textiltechniker basteln künstliche Organe

24.08.1998  00:00 Uhr

- Medizin

Govi-Verlag

Textiltechniker basteln künstliche Organe

Beim Stichwort Textilien denken die meisten Menschen an Jeans oder Bettwäsche. Inzwischen können mit Hilfe der modernen Textiltechnik jedoch auch künstliche Körperteile und Ersatzorgane entwickelt werden. Am Institut für Textil- und Verfahrenstechnik (ITV) im schwäbischen Denkendorf forschen Wissenschaftler an Materialien, die künftig beispielsweise eine menschliche Bauchspeicheldrüse ersetzen könnten.

In Zukunft werden Mediziner möglicherweise auf ein umfassendes Ersatzteillager zurückgreifen können. Für Leberkoma-Patienten entwickelten die Denkendorfer eine künstliche Leber aus Vliesstoff, die außerhalb des Körpers mit Hilfe von Schweineleberzellen die Organfunktion aufrechterhalten kann. Die eigene Leber kann so regenerieren oder die Wartezeit für eine Organtransplantation überbrückt werden. Neben dem Stoffwechselorgan beschäftigen sich die Wissenschaftler auch mit Netzimplantaten für Leistenbruch-Patienten, Hautersatz für Brandopfer und synthetischen Luftröhren für künstlich Beatmete.

Die moderne Textiltechnik könne in einigen Jahren auch die Lebensqualität von Diabetikern verbessern, so der Leiter des Forschungsbereichs Biomedizintechnik, Professor Dr. Heinrich Plank. Man habe eine Blutgefäßprothese mit eingebauten Membranschlauch entwickelt, in den Inselzellen vom Schwein eingebracht werden können. Die Membran schütze die regelmäßig austauschbaren Zellen vor dem körpereigenen Immunsystem. Bis zu 40 Jahren sind solche Ersatzorgane haltbar, erklärte Plank.

Auch Mißbildungen am Kopf – ob angeboren oder als Folge eines Unfalls – könnten bald der Vergangenheit angehören. Die Wissenschaftler arbeiten derzeit an einem Verfahren zur Herstellung von Ohr- und Nasenimplantaten. Dabei werden Knorpelzellen in einem vorgeformten Vlies aus Milchsäure kultiviert und dann unter die Haut gesetzt.

Langfristig hält es Planck für denkbar, auch künstliche Lebern oder Blasen zu produzieren. Sein Motto: Fast alles ist möglich. Nur bei Lunge und Niere könnte es mit der neuen Technik Schwierigkeiten geben.

Artikel von der PZ-Redaktion

Top

© 1997 GOVI-Verlag
E-Mail:
redaktion@govi.de

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa