Medizin
Bei der Pflege von Patienten mit dem Verdacht auf
Creutzfeldt-Jacob-Krankheit (CJK) besteht für das Pflegepersonal keine
Gefahr einer Infektionsübertragung. Bestimmte operative Eingriffe an
Patienten mit CJK-Verdacht, wie beispielsweise das Legen von
Magensonden zur künstlichen Ernährung, könnten jedoch ein
Übertragungsrisiko durch potentiell infektiöses Gewebe oder durch
unzureichend desinfizierte Operationsinstrumente in sich bergen, meldet das
Robert-Koch-Institut (RKI).
Um Unsicherheiten bei der Behandlung und Pflege von Patienten mit Verdacht auf
CJK auszuräumen, hätten jetzt Fachleute Fragen zur Risikoabschätzung diskutiert
und Empfehlungen erarbeitet*. Damit sollen Pflegepersonal, Ärzten und anderen
Personen Handlungsrichtlinien für den Umgang mit solchen Patienten gegeben
werden.
Die Gewebe eines CJK-Patienten können aufgrund ihrer Belastung mit infektiösem
Agens in verschiedene Risikokategorien eingeteilt werden. Der Kontakt mit Gehirn,
Knochenmark und Auge stelle das höchste Risiko dar. Operative Eingriffe bei
CJK-Patienten müssen nach Meinung der Experten besonders sorgfältig geplant und
unter Verwendung von Einmalinstrumenten durchgeführt werden. Hinweise zur
Desinfektion und Entsorgung von Materialien, die mit CJK-Patienten in Berührung
gekommen sind, würden ebenfalls in den Empfehlungen zur Vermeidung eines
CJK-Übertragungsrisiko abgegeben.
* Simon, D., Pauli, G., Krankenhausversorgung und Instrumentensterilisation bei CJK-Patienten
und CJK-Verdachstfällen. Bundesgesundheitsblatt 41, 7 (1998) S. 279-288.
Artikel von der PZ-Redaktion
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