Medizin
Neue Ergebnisse der EUCLID-Studie
(Eurodiab controlled Trial of Lisinopril in Insulin
dependent Diabetes) zeigen unter ACE-Hemmer-Therapie eine
starke Risikominderung für die Progression einer
Retinopathie bei normotonen Typ I-Diabetikern ohne oder
mit beginnender Nephropathie.
In der randomisierten, doppelblinden Multicenterstudie
waren an 530 Typ I-Diabetikern die Effekte von Lisinopril
im Hinblick auf Nephro- und Retinopathie untersucht
worden. Frühere Ergebnisse hatten in der
Lisinoprilgruppe bereits einen signifikanten Rückgang
der renalen Albuminausscheidung gezeigt. Bei einer
Untergruppe von Patienten mit Retinopathie haben neue
Studienergebnisse jetzt ergeben, daß unter Lisinopril
das Risiko für eine Progression der diabetischen
Netzhautdegeneration um fast die Hälfte reduziert war.
Zu einer Progression in den nächsthöheren Schweregrad
kam es bei 13 Prozent der Patienten in der Verumgruppe im
Vergleich zu 23 Prozent in der Placebogruppe (p= 0,02).
Auch die Progression um mehrere Schweregrade war unter
Lisinopril statistisch signifikant seltener (p= 0,05).
Selbst bei Patienten ohne Bluthochdruck und mit normaler
Nierenfunktion habe sich in der Studie ein positiver
Effekt auf die Netzhaut gezeigt, resümiert die
Prüfärztin Dr. Nish Chaturvedi vom University College,
London. Die Substanz scheine zusätzlich zu
blutdrucksenkenden Wirkung einen direkten positiven
Effekt auf die Retinagefäße auszuüben, der bei
Patienten mit und ohne Nephropathie gleichermaßen
ausgeprägt sei, heißt es in einer Presseinformation des
Herstellerunternehmens Zeneca.
Beitrag von der PZ-Redaktion
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