Medizin
Nach endgültigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes wurden
1997 in Deutschland 130.890 Schwangerschaftsabbrüche gemeldet, neun
weniger als 1996. Die Zahl stieg bei ledigen Frauen um 477 auf 53 672, bei
verheirateten Frauen um 217 auf 68.307. Bei Frauen zwischen 25 und 30
Jahren gab es einen deutlichen Rückgang um 1 069 auf 32.377
Schwangerschaftsabbrüche; 5.294 und damit 4 Prozent der Frauen waren
minderjährig (1996: 4.724).
97 Prozent der gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche wurden nach der
Beratungsregelung vorgenommen. Indikationen, wie die allgemein-medizinische,
psychiatrische oder kriminologische Indikation, waren in circa 3 Prozent der Fälle
Begründung für den Schwangerschaftsabbruch. Die Eingriffe erfolgen vorwiegend
ambulant in gynäkologischen Praxen oder in Krankenhäusern. In 87 Prozent der
Fälle wurde die Methode der Vakuumaspiration angewandt. 36 Prozent der Frauen
hatten vor dem Eingriff noch keine Lebendgeburt.
Im vierten Quartal 1997 wurden in Deutschland 30 485 Schwangerschaftsabbrüche
gemeldet, 1 750 weniger als im dritten Quartal 1997 und 1 126 weniger als im
letzten Vierteljahr 1996. Die vorläufige Schwangerschaftsabbruchquote je 1 000
Lebend- und Totgeborene lag in Deutschland 1997 bei 161. Bei einer Interpretation
aller Ergebnisse ist laut Statistischem Bundesamt zu beachten, daß in der
Abbruchstatistik die im Ausland vorgenommenen Abbrüche nicht enthalten sind. Es
müsse ferner davon ausgegangen werden, daß nicht alle Schwangerschaftsabbrüche
in Deutschland zur Bundesstatistik gemeldet werden.
Artikel von der PZ-Redaktion
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