Pharmazeutische Zeitung online

Skorpion-Gift spürt Tumorzellen auf

01.02.1999  00:00 Uhr

- Medizin Govi-Verlag

Skorpion-Gift spürt Tumorzellen auf

dpa.  Im Kampf gegen Gliome - meist tödlich verlaufende Krebserkrankungen des Gehirns - setzt ein deutscher Forscher auf das Gift von Skorpionen. Harald Sontheimer fand im Gift des israelischen Riesenskorpions (Leiurus quinquestratum) ein Peptidmolekül, das ausschließlich an diese Krebszellen bindet. Er stellte seinen Zufallstreffer am Samstag in Anaheim (Kalifornien, USA) auf der 151. Jahrestagung des Amerikanischen Verbandes zur Förderung der Wissenschaft (AAAS) vor.

Die klinischen Versuche an Menschen mit dem Peptidmolekül Chlorotoxin sollen noch in diesem Jahr beginnen, sagte Sontheimer, der in Ulm studiert hat, in Heidelberg forschte und jetzt als Professor an der Universität von Alabama in Birmingham lehrt. Das Peptid soll radioaktiv bestrahlt und mit den Strahlen «an Bord» den Patienten intravenös injiziert werden. Das Molekül ist so klein, daß es die kritische Blut-Hirn-Barriere durchdringt und sich im Gehirn selektiv an die Tumorzellen haftet, sagte der Forscher. Er erwartet, daß die Peptide mit ihrer radioaktiven Strahlung alle Krebszellen im Gehirn der Patienten zerstören, ohne gesundes Gewebe anzugreifen. Das Verfahren soll vor allem einzelne, im Hirn verstreute Gliom-Zellen aufspüren, die zum Rückfall führen können. Der Tumorherd selbst müsse auch in Zukunft chirurgisch entfernt werden, sagte Sontheimer. Im Labor habe seine Methode eine Erfolgsrate von 98 Prozent.

Sein Team fand die Rezeptoren für das Peptidmolekül im Hirngewebe von mehr als 1000 Glioma-Patienten. Das Molekül blockiert den Chlorid-Eisen-Kanal der Krebszellen, der bei der Streuung des Tumors eine entscheidende Rolle spielt. Er erlaubt der Krebszelle, Flüssigkeit abzupumpen und so weit zu schrumpfen, daß sie sich durch das Hirn zwängen, an anderer Stelle ansiedeln und Metastasen bilden kann. Glioma sind besonders gefährliche Hirntumoren, die bei den meisten Patienten innerhalb von Monaten zum Tod führen

Top

© 1999 GOVI-Verlag
E-Mail: redaktion@govi.de

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa