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Lunge, Luft und ein langes Leben

21.09.1998  00:00 Uhr

- Medizin

Govi-Verlag

Lunge, Luft und ein langes Leben

"Rauchen war in unserer Entwicklung nicht eingeplant. Deshalb hat der Körper auch keinen Abwehrmechanismus auf Lager", sagte Professor Dr. Roland Buhl vom Universitätsklinikum Mainz. Folge: Der blauer Dunst ist Risikofaktor Nummer eins für die chronische Bronchitis. Die Mehrheit der Bevölkerung weiß jedoch von diesen Zusammenhängen nichts. Um darauf aufmerksam zu machen, findet am 26. September der 1. Deutsche Lungentag unter der Schirmherrschaft von Christiane Herzog statt.

Sechs gemeinnützige Fachgesellschaften, darunter die Deutsche Atemwegsliga, die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie, der Bundesverband der Pneumologen, die Christiane Herzog Stiftung, die Deutsche Lungenstiftung und die Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie, haben sich zusammengetan und bieten über eine Woche lang bundesweit mehr als 100 Veranstaltungen mit Informationsmöglichkeiten und vielen praktischen Tips für Betroffene an. Boehringer Ingelheim und Merck unterstützen die Aktionen. Die Vielzahl der Angebote reicht von Lungenfunktionsmessungen in der Fußgängerzone, von beratenden Gesprächen mit Apothekern und Ärzten über Informationsforen bis hin zum Auftritt eines Zirkus mit Asthma-Artisten. In Rheinland-Pfalz sind die Events auf Bad Ems und Mainz konzentriert, wo am 16. September auch die Pressekonferenz stattfand.

Die chronische Bronchitis ist gekennzeichnet durch eine chronische Entzündung der Bronchien, die zu den typischen Symptomen Husten und Auswurf führt. Wenn die Beschwerden zwei Jahre lang mindestens in drei Monaten vorhanden sind, kann man von einer chronischen Bronchitis ausgehen, so die Definition der Weltgesundheitsorganisation. Das Allgemeinbefinden verschlechtert sich. Durch die vermehrte Schleimproduktion und die sich verengenden Atemwege (Atemwegsobstruktion) kommt es zu Atemnot. Anfangs fällt das Ringen nach Luft nur bei Belastung wie beim Treppensteigen auf und wird nicht selten als banale Alterserscheinung abgetan.

Chronische Bronchitiker neigen verstärkt zu viralen Infekten. Der Bronchialschleim bildet den idealen Nährboden für Viren. Das geschädigte Bronchialsystem wird weiter angegriffen, das Leiden verschlechtert sich permanent. Eine weitere Folge kann das Lungenemphysem sein. Mittlerweile sind mehr als 6 Milliarden Menschen davon betroffen, der Volkswirtschaft schlägt das mit 11 Milliarden DM zu Buche.

Deshalb der Rat an die Apotheker: Klagt der Patient schon länger als drei Wochen über Husten, ist der Gang zum Arzt dringend zu empfehlen. Bei Patienten, die schon mehrere Tage Hustenblocker oder -stiller einnehmen, sensibel sein. Ein Lungenfunktionstest beim Pneumologen wäre hilfreich.

Tabakrauch ist der Risikofaktor Nummer eins. In 90 Prozent der chronischen Bronchitis-Fälle hat der blaue Dunst die Bronchien zerfressen. Dr. Götz Riedel, Vorsitzender des Berufsverbandes der Pneumologen, beklagte die schwache Rolle der Lungenärzte in Deutschland angesichts der rund 20 Milliarden Mark Steuereinnahmen durch Tabaksteuer. Bei sovielen Einnahmen verpuffe die Warnung vor dem Rauchen im Wind.

Aber auch Industrie- und Autoabgase oder Stäube sollten gemieden werden. Männer sind dreimal so häufig betroffen wie Frauen. Nach den Ausführungen von Riedel spielt die Ozonbelastung in den warmen Sommermonaten für die chronische Bronchitis nur eine untergeordnete Rolle.

PZ-Artikel von Elke Wolf, Mainz

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