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Kontaktlinsen lieber hart als weich

02.08.1999  00:00 Uhr

- Medizin Govi-Verlag

Kontaktlinsen lieber hart als weich

von Elke Wolf, Rödermark

Weiche Kontaktlinsen können das Risiko einer Hornhautentzündung der Augen deutlich erhöhen. Vor allem lang andauerndes Tragen steigere die Erkrankungsgefahr im Vergleich zu harten Linsen um den Faktor zwanzig, berichten niederländische Ärzte in der aktuellen Ausgabe des britischen Wissenschaftmagazins Lancet.

Bakterielle Infektionen der Hornhaut können zu schweren Augenschäden, im Extremfall zur Erblindung, führen. Die Augenärzte Kam Cheng und Aize Kijlstra von der Universität Amsterdam hatten 1996 sämtliche Augenärzte in den Niederlanden nach dem Auftreten von Hornhautinfektionen befragt und zusätzlich eine Telefonaktion zwischen 1994 und 1997 gestartet.

Das Ergebnis: Hornhautinfektionen traten bei Verwendung formstabiler (harter) Kontaktlinsen nur 1,1mal pro 10.000 Trägern auf, bei weichen jedoch 3,5mal. Menschen, die ihre Haftschalen ohne längere Erholungspausen oder auch während der Nacht trugen, hatten sogar ein um das zwanzigfach erhöhtes Infektionsrisiko.

Das im Vergleich zu formstabilen Linsen erhöhte Infektionsrisiko weicher Sehhilfen hängt damit zusammen, dass sich leichter Ablagerungen auf der Linsenoberfläche ausbilden. Die Wechselwirkungen zwischen dem Tränenfilm und einer weichen Linse beginnen bereits Sekunden nach dem Einsetzen. Weichlinsen saugen die Tränenflüssigkeit auf wie eine Schwamm und nehmen alles auf, was in ihre Poren passt. Der Tränenfilm enthält mehrere Dutzend Proteine, und diese dienen Bakterien wiederum als Nährboden.

In Deutschland tragen nach einer Erhebung des Zentralverbands der Augenoptiker aus dem Jahre 1996 etwa 2,2 Millionen Menschen Kontaktlinsen, zwei Drittel davon die weichen Kunststofflinsen. 37 Millionen Menschen tragen eine Brille.

Quelle: Cheng, K., Kijlstra, A., Lancet 354 (1999) 179.

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