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Thrombolyse oder Angioplastie nach Herzinfarkt?

03.02.1997  00:00 Uhr

- Medizin

  Govi-Verlag

Thrombolyse oder Angioplastie
nach Herzinfarkt?

  Der akute Herzinfarkt entsteht auf dem Boden eines thrombotischen Verschlusses einer Koronararterie. Um die Gefahr von absterbendem Herzgewebe, Herzinsuffizienz und Mortalität zu mindern, gilt es, das Gerinnsel im Gefäß so früh wie möglich zu beseitigen. Zur Herstellung der Durchgängigkeit der verschlossenen Koronararterien, haben sich zwei verschiedene Therapieansätze etabliert: die Thrombolyse und die Angioplastie. Welche der beiden Methoden für die Reperfusion optimal ist, wird kontrovers diskutiert.

Bei der Thrombolyse wird der Thrombus durch Streptokinase, Urokinase, tissue-plasminogen-activator (tPA) aufgelöst, bei der Angioplastie wird das thrombotisch verschlossene Gefäß mit einem Ballonkatheter gedehnt. Die Wirksamkeit und Erfolgsrate beider Therapieverfahren sind im wesentlichen vergleichbar, wie neuere Untersuchungen zeigen. Generell gilt: Nutzen und Erfolg beider Therapiemaßnahmen sind umso effektiver, je früher sie angewendet werden. Aber nur in 10 Prozent der europäischen Kliniken ist genügend Erfahrung und trainiertes Personal vorhanden, um statt einer Thrombolyse primär eine Angioplastie durchzuführen.

Bezüglich Reduktion der Mortalität, Rethrombosierungsrate und Reperfusionsschäden inklusive Ausmaß des absterbenden Herzgewebes und Ausmaß einer Herzinsuffizienz sind beide Methoden vergleichbar. Nur der direkte Erfolg auf die Durchgängigkeit der Gefäße scheint mit der Angioplastie offenbar höher zu sein, jedoch ohne wesentliche Auswirkung auf oben genannte Parameter.

Die Thrombolyse kann etwa eine halbe bis eine Stunde früher durchgeführt werden. Wegen des Zeitverlusts beim Transport zu einem Krankenhaus mit der Möglichkeit zur Durchführung einer Angioplastie ist der thrombolytischen Behandlung der Vorzug zu geben. Das höhere Risiko eine Schlaganfalls inklusive eines hämorrhagischen Hirninfarktes nach Thrombolyse begrenzt die Dosis einer thrombolytischen Therapie, jenseits der man das Gerinnsel nicht auflösen kann, ohne das Risiko cerebraler Blutungen wesentlich zu erhöhen. Da der Zeitfaktor entscheidend für das Ausmaß der Reduktion von Mortalität und Reperfusionsschäden sind, wird in der Regel die thrombolytische Therapie zu bevorzugen sein.

PZ-Artikel von Sabine H. Bodem, Karlstein
       

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