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Nach E-Rezept-Pannenserie

Medisign-Zulassung auf dem Prüfstand

Nach wochenlangen E-Rezept-Ausfällen durch technische Probleme beim Dienstleister Medisign steht dessen Zulassung auf dem Prüfstand. Er muss laut Gematik außerdem belegen, dass die Systeme künftig stabil laufen. Zu möglichen finanziellen Schäden will Medisign nichts sagen.
Cornelia Dölger
26.03.2024  16:06 Uhr

Ausfälle beim E-Rezept sind derzeit gefühlt an der Tagesordnung; regelmäßig meldet die Gematik Pannen, zuletzt verstärkt im Zusammenhang mit der Gesundheits-ID. Zuvor hatten morgendliche Störungen beim Dienstleister Medisign aus Kaarst über Wochen den Ablauf beim Erstellen und Einlösen der digitalen Verordnung empfindlich gestört. Am Ende reiste sogar eine Gematik-Abordnung nach Kaarst, um gemeinsam mit dem Dienstleister nach Lösungen zu suchen.

Seit dem 19. März ist in dieser Sache Ruhe eingekehrt – so meldet es die Gematik auf ihrer Website. Die Dienste seien »wieder durchgehend verfügbar und laufen stabil«. Diese Stabilität habe sich vor allem am Montag, 25. März, fortgesetzt – was bei der Gematik für Erleichterung sorgte, denn montags ist »die Last auf die Systeme erfahrungsgemäß besonders hoch«.

Die Daten zeigten, dass die von Medisign und Gematik ergriffenen Maßnahmen gewirkt hätten. Die Ursachen seien so komplex gewesen, dass Fehlerquellen erst durch gemeinsame Analysen hätten identifiziert und sukzessive behoben werden können. »Gleichwohl werden die Systeme weiterhin engmaschig überprüft und überwacht.«

Um mögliche weitere Störungen auszuschließen, wird die Gematik nun die Zulassungen der Medisign überprüfen. Gleichzeitig werden demnach Gematik und Medisign gemeinsam daran arbeiten, die Systeme des Anbieters stabil zu halten. Die frist- und qualitätsgerechte Umsetzung eines entsprechenden Maßnahmenkatalogs sei Voraussetzung für eine weiter bestehende Zulassung, so die Gematik.

Die Gematik will zudem aus den Störungen lernen. Dazu will sie prüfen, ob sie die Erkenntnisse aus den aktuellen Fällen auf zukünftige Prüf- und Zulassungsprozesse anwenden darf.

Gematik will Erkenntnisse aus Störungen nutzen

Die Pannen bei Medisign sind bislang beispiellos. Jeden Morgen zwischen 8 und 9 Uhr war es zu Ausfällen gekommen. In der Zeit seien »anormale Abfragen an unsere Systeme gestellt werden, die zu erheblicher Last auf unseren Systemen und damit zu verzögerten Antwortzeiten führen können«, teilte Medisign der PZ vor diesem Hintergrund mit. Danach sei die gleiche Anzahl an Abfragen im Regelfall ohne Probleme zu bewältigen. »Wir arbeiten mit Hochdruck an der Optimierung der Systeme, indem wir auch sukzessive Komponenten tauschen.«

Die Ursache für die wiederkehrenden Störungen beim E-Rezept war nach Angaben von Medisign eine nachgelagerte technische Komponente, die ab einer bestimmten Belastung ein anormales Antwortverhalten zeigte. In der Folge kam es zu langen Antwortzeiten oder Time-Outs.

Die Ausfälle sorgen für erheblichen Unmut in der Apothekerschaft und waren zudem Thema im Gesundheitsausschuss des Bundestags. Ob durch die Ausfälle finanzielle Schäden entstanden sind, ist noch nicht geklärt. Wie eine Medisign-Sprecherin auf PZ-Anfrage erklärte, will das Unternehmen derzeit dazu nichts Verbindliches sagen. Aktuell würden die Endkundenverträge rechtlich geprüft.

 

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