Medisign meldet »erhebliche Fortschritte« |
Alexander Müller |
13.10.2025 12:00 Uhr |
Medisign ist überzeugt, den Tausch der eHBA und SMC-B noch bis Anfang Dezember zu schaffen. / © Medisign
Bis zum Jahresende müssen mehrere tausend Heilberufsausweise (eHBA), und Institutionskarten (SMC-B) ausgetauscht werden, weil ab 2026 ein neues Verschlüsselungsverfahren vorgeschrieben ist. Nachdem es beim Anbieter Medisign aufgrund einer Umstellung des Produktionsverfahrens zu Verzögerungen gekommen war, hat die Gematik in der vergangenen Woche mitgeteilt: »Die Gematik prüft gegenwärtig etwaige Maßnahmen gegenüber dem Anbieter und befindet sich hierzu in einem verwaltungsrechtlichen Anhörungsverfahren mit Medisign GmbH. Bei belastbaren Anzeichen, dass ein fristgerechter Kartentausch nicht sichergestellt werden kann, wird die Gematik entsprechende Maßnahmen ergreifen.«
Doch Medisign hat nach eigenen Angaben »erhebliche Fortschritte« beim Kartentausch gemacht: Mehr als 1.000 von 6.000 zu tauschenden Heilberufeausweisen (HBA) für Apotheken seien in der vergangenen Woche produziert worden. »Damit wurden innerhalb einer Woche alle von Apothekerinnen und Apothekern im Rahmen des Sondertauschs bestellten eHBA geliefert«, so eine Sprecherin gegenüber der PZ. Medisign sieht sich im Zeitplan, um die vorgegebenen kryptografischen Umstellungen bis zum 1. Dezember umzusetzen.
Der regelmäßige Austausch mit der Gematik solle einen reibungslosen und fristgerechten Ablauf gewährleisten, so Medisign. Und das laufende »Anhörungsverfahren« sei »ein formaler Bestandteil des regulären Prozesses, den die Gematik zur Qualitätssicherung einsetzt«. Die Medisign-Sprecherin betont: »Es handelt sich noch nicht um ein Sanktionsverfahren, sondern um eine standardisierte Maßnahme zur Klärung und Transparenz.«
Dass es aufgrund der Systemumstellung zu längeren Lieferzeiten gekommen ist, bedauert Medisign. Mit den zusätzlichen Produktions- und Supportkapazitäten sollen die Bestellungen schnellstmöglich bearbeitet werden. »Wir setzen alles daran, den Apothekenbetrieb der Kundinnen und Kunden sicherzustellen und Ausfallzeiten zu vermeiden. Wo nötig, werden betroffene Apotheken individuell unterstützt«, versichert die Medisign-Sprecherin.
Eine Apothekerin aus dem Landkreis Goslar berichtete der PZ vergangene Woche, dass sie seit September versuche, eine Folgekarte zu beantragen. Nachdem sie die PZ-Berichterstattung zur Umstellung der Produktion gelesen habe, habe sie sich sofort angemeldet – doch die Bestellung sei nicht möglich gewesen. Auf Supportanfragen werde ihr nicht geantwortet und telefonisch sei auch niemand erreichbar. Die Inhaberin macht sich Sorgen, ob es mit der Umstellung noch klappt: »Wir sind einfach hilflos.«
Der Dienstleister gibt dagegen einen positiven Ausblick. »Medisign rechnet damit, den Kartentausch für alle Apotheken innerhalb der nächsten Wochen abzuschließen und die Umstellung auf das neue kryptografische Verfahren fristgerecht abzuschließen«, so die Sprecherin.