Medikationsübersicht als EPA-Funktion gefragt |
Jennifer Evans |
23.08.2024 14:00 Uhr |
Die integrierte Medikationsübersicht könnte der E-Patientenakte zu mehr Akzeptanz verhelfen. / Foto: Adobe Stock/HNFOTO
Im Jahr 2025 wird die elektronische Patientenakte (EPA) für alle gesetzlich versicherten Patienten automatisch eingerichtet. Sie ermöglicht die Vernetzung zwischen behandelnden Ärzten, Krankenhäusern und Apotheken. Wer die E-Akte nicht nutzen möchte, muss ihr aktiv widersprechen. Das besagt die sogenannte Opt-out-Regelung.
Enthalten ist in dem digitalen Ordner auch eine Medikationsübersicht des Patienten, auf die Apotheken Zugriff haben, um neue Daten einzufügen. Informationen von E-Rezepten landen automatisch in der E-Akte. Ziel ist es, künftig Medikationsproblemen oder unerwünschten Arzneimittelwirkungen schneller auf die Spur zu kommen. Die Apotheken sollen für diese Leistung eine Vergütung erhalten, die der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) allerdings noch mit dem Deutschen Apothekerverband (DAV) aushandeln muss.
Eine bundesweite Civey-Umfrage im Auftrag des AOK-Bundesverbands unter 10.000 Personen hat nun ergeben, dass die EPA noch nicht so viele Fans hat, wie sich das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) wohl wünschen würde. Knackpunkt bei der Akzeptanz ist besagte Opt-out-Regelung, die nur 61 Prozent befürworten und 20 Prozent ablehnen. 15 Prozent der Befragten sind sich noch unsicher.
Konkret nach dem enthaltenen Medikationsplan gefragt, sieht die Sache etwas anders aus. Bei diesem Thema zeigten zumindest 73 Prozent der Teilnehmenden Interesse daran, Informationen zu ihren verordneten Behandlungen und Medikamenten einsehen zu können. Bei den besonders digital affinen Befragten waren es sogar 86 Prozent. 15 Prozent waren ablehnend und knapp 12 Prozent unentschieden.
Weniger ausgeprägt ist demnach das Interesse, künftig selbst Dokumente in die E-Akte hochzuladen und diese Arztpraxen zugänglich zu machen. Das können sich der Umfrage zufolge nur knapp 57 Prozent vorstellen, 25 Prozent lehnen diese Möglichkeit komplett ab und fast 19 Prozent bleiben unentschlossen. Nur bei den Digitalaffinen liegt die Zustimmungsrate bei 71 Prozent.
Angesichts der Umfrageergebnisse kommt die AOK zu dem Schluss, dass noch viel Informations- und Überzeugungsarbeit zu leisten ist.