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Zusammenhang gefunden

Malaria könnte Risiko für Herzschwäche erhöhen

Malaria schädigt möglicherweise das Herz. Dänische Forscher fanden in einer kleinen Studie, dass Patienten nach einer durchgemachten Malaria-Infektion häufiger an Herzinsuffizienz erkranken.
Annette Mende
03.09.2019  16:30 Uhr

»Wir haben eine Zunahme der Malaria-Inzidenz beobachtet und gleichzeitig einen Anstieg der Inzidenz von Herzinsuffizienz in denselben Gegenden. Das fanden wir bemerkenswert.« So erklärt Dr. Philip Brainin von der Herlev-Gentofte Universitätsklinik in Kopenhagen, warum die Forscher einen möglichen Zusammenhang zwischen Malaria und Herzinsuffizienz vermuteten. Die Ergebnisse der Studie präsentierte Brainin jetzt beim Kongress der europäischen Kardiologiegesellschaft (ESC) in Paris.

In einer Auswertung von landesweiten dänischen Registern identifizierten die Forscher 3989 Personen, die zwischen 1994 und 2017 an Malaria erkrankt waren. 40 Prozent der Patienten waren mit Plasmodium falciparum infiziert, dem Erreger der Malaria tropica. Während der durchschnittlich elfjährigen Nachbeobachtungszeit kam es zu 69 Fällen von Herzinsuffizienz (HI) und 68 Todesfällen aufgrund von Herz-Kreislauf-Leiden. Die HI-Inzidenz lag damit deutlich über der in der Normalbevölkerung, während die kardiovaskuläre Sterblichkeit nicht erhöht war.

»Bei den Patienten war die Wahrscheinlichkeit, eine HI zu entwickeln, um 30 Prozent erhöht. Ein Zusammenhang mit Herzinfarkten oder kardiovaskulärem Tod zeigte sich jedoch nicht«, sagt Brainin in einer Pressemitteilung der ESC. Man müsse bedenken, dass es sich um eine relativ kleine Studienpopulation handele. Das Ergebnis sei deshalb vor allem dazu geeignet, Hypothesen für weitere Studien zu generieren.

Damit fangen die Autoren selbst gleich an. So hätten jüngste Studien gezeigt, dass eine Malaria-Infektion zu funktionellen und strukturellen Veränderungen im Herzmuskel führt. Experimentelle Untersuchungen deuteten zudem darauf hin, dass Malaria die Blutdruckregulation des Körpers beeinflusse und Bluthochdruck verursache. Dies könne ebenso zur Entstehung einer HI beitragen wie eine entzündungsbedingte Fibrose des Herzmuskels, die durch eine Beeinflussung von Signalwegen in den Gefäßwänden durch den Malaria-Erreger ausgelöst sein könne.

»Aus meiner Sicht sind diese Ergebnisse nicht nur aus epidemiologischer, sondern auch aus medizinischer Sicht ziemlich interessant«, so Brainin. HI sei möglicherweise eine bislang übersehene Malaria-Komplikation, die erforscht werden sollte. Zusammen mit einer brasilianischen Arbeitsgruppe wollen die dänischen Forscher in einer Studie mit Start Anfang 2020 den kardiovaskulären Status von Malaria-Patienten anhand von Biomarkern und EKG-Aufzeichnungen genauer untersuchen.

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