| Alexander Müller |
| 20.10.2023 14:55 Uhr |
Von woher die Ware von Gnomon kam, wollte der Staatsanwaltschaft wissen. »Das weiß ich nicht, die Übergabe war bei uns in Mahlow«, so Krautz-Zeitel. Auch mit dem Großhändler steht Lunapharm inzwischen vor Gericht – laut Krautz-Zeitel wurde nach Beendigung der Zusammenarbeit eine Anzahlung nicht zurückgezahlt.
Im Mai 2018 gab es in Griechenland einen Skandal um mutmaßlich gestohlene Arzneimittel in Krankenhäusern. Im Juli 2018 sei dies vom TV-Magazin »Kontraste« zum »angeblichen Fall Lunapharm« stilisiert worden, so Krautz-Zeitel. Aufgrund der Anschuldigungen seien die Behörden massiv unter Druck gewesen. Sie sei selbst geschockt gewesen und habe bei den Behörden nachgefragt, da sie keine Warnmeldung über das Rapid-Alert-System (RAS) erhalten hatte, so Krautz-Zeitel. Lunapharm habe einen freiwilligen Rückruf gestartet. Gegen den Entzug der Genehmigungen zum Großhandel und Parallelvertrieb klagt Lunapharm, das Hauptverfahren sei bis heute nicht terminiert.
Der ebenfalls angeklagte Rechtsanwalt hat sich heute nicht eingelassen, will aber gegebenenfalls beim nächsten Verhandlungstermin eine Stellungnahme abgeben. Insgesamt sind 20 Verhandlungstage angesetzt, ein Urteil ist frühestens im März zu erwarten. Die Verhandlung wird am 1. November fortgesetzt.