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Apothekenreform
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Lucas sieht Potenzial für die »Zukunftsapotheke«

Welche Rolle werden Apotheken in einem zukünftigen digitalisierten Gesundheitssystem spielen? ABDA-Vizepräsidentin Ina Lucas erklärte bei der »Digital Health Conference« in Berlin, dass die Apotheken bald Lotsen mit vielen neuen Angeboten sein sollen.
AutorKontaktLukas Brockfeld
Datum 25.11.2025  18:22 Uhr

Mit der elektronischen Patientenakte (ePA) und dem E-Rezept hat das deutsche Gesundheitswesen in den vergangenen Monaten zwei große Schritte in Richtung einer digitaleren Zukunft gemacht. Doch welche Rolle werden die Apotheken in dieser Zukunft spielen? Darüber diskutierten Ina Lucas (ABDA-Vizepräsidentin), Walter Hess (CEO von Doc Morris) und Luisa Wasilewski (Gründerin und CEO von Pulsewave/ Halbzeit․ai) am Dienstag auf der »Digital Health Conference 2025« des Digitalverbands Bitkom

Gleich zu Beginn hob Ina Lucas den Reformdruck im Gesundheitswesen hervor: »Wir werden weniger Menschen haben, die Versorgen können und gleichzeitig mehr Menschen haben, die versorgt werden wollen. Wir haben strukturelle und politische Herausforderungen. Insbesondere wenn wir schauen, wie das System der Arzneimittelversorgung durch Apotheken vor Ort honoriert wird«, so die ABDA-Vizepräsidentin. Die geplante Apothekenreform enthalte glücklicherweise viele Ansätze, die die Apotheke vor Ort als »Zukunftsapotheke« definieren. 

Apotheken wollen anpacken 

Luisa Wasilewski betonte, dass die Apotheken schon heute sehr digital seien. Doch durch KI-Anwendungen würden sich in Zukunft noch viele neue und hybride Geschäftsmodelle eröffnen. »Da gibt es beispielsweise Gesundheitsboxen und Testings, um die Patienten digital zu begleiten«, sagte die Unternehmerin. 

Walter Hess wünschte sich, dass auch die Versender in der zukünftigen Versorgung eine wichtige Rolle spielen. »Schon heute beziehen über 30 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal im Jahr Produkte über Onlineapotheken. Vor allem in strukturschwächeren Regionen dürfte dieser Anteil noch wachsen«, glaubt der CEO von Doc Morris

Ina Lucas betonte, dass die Apothekerinnen und Apotheker große Lust hätten, mehr in der Primärversorgung anzupacken. »Aus unserer Sicht wird sich eine gute Patientenversorgung in Zukunft nicht allein durch ein Primärarztsystem stemmen lassen. Es muss ein Primärversorgungssystem sein, in dem mehr Anlaufstellen sichtbar werden«, so die Vizepräsidentin der ABDA. Die Apotheken könnten viele Dinge tun, um die Patienten zu begleiten und ihnen Orientierung zu bieten. »Wenn man den Apothekenalltag nicht erlebt, kann man sich gar nicht vorstellen, was da alles gefragt wird«, sagte Lucas

Ärztliche Aufgaben in der Apotheke 

Luisa Wasilewski bezeichnete sich selbst als »riesen Fan« der Apotheken. Es gäbe viele Bereiche, in denen sich die Offizinen künftig einbringen könnten. »Ich glaube 2026 wird das Jahr der Impfungen in Apotheken. Apotheken sollen bald alle Totimpfstoffe verabreichen dürfen und ich fände es gut, wenn das auch auf mRNA-Impfstoffe ausgeweitet würde«, sagte Wasilewski. Künftig würden viele ehemalige ärztliche Aufgaben in Apotheken erledigt werden. »Wir werden den demografischen Wandel gar nicht anders managen können. Das gilt gerade für Prävention und Frühdiagnostik.« 

Ina Lucas teilte diese Einschätzung. Die meisten Apotheken seien schon heute sehr gut in diesen Bereichen aufgestellt. »Wir müssen uns als Gesellschaft fragen, wie viel Miteinander, wie viele Betreuungsangebote und wie viel Hand-halten wir uns leisten wollen. Die Apotheke vor Ort ist für sowas prädestiniert. Das ist unser Alltag und das können wir gut«, sagte die ABDA-Vizepräsidentin. 

Patienten aus dem stationären Sektor heraushalten 

Auch die Versender wollen hier mitspielen. Walter Hess beklagte, dass die »Hyperregulierung« in Deutschland alle Innovationen ersticke. »Wir brauchen mehr Gleichberechtigung in den hybriden Versorgungswegen, technisch wie rechtlich. Wir kommen als Onlineapotheke nicht an die Heimversorgung. Das ist eine kartellähnliche Situation, die sehr regional abgedeckt ist. Das ist etwas, das aufgebrochen werden muss«, forderte der CEO von Doc Morris. Außerdem sei es eine »Ungleichbehandlung«, das die Versender nicht für Botendienste vergütet würden. 

Ina Lucas wies die Forderungen des Doc Morris CEOs zurück. »Es gibt einen Unterschied zwischen der Apotheke vor Ort und den Versendern. Die Apotheken haben andere Allgemeinwohlpflichten und erbringen andere Leistungen. In der Heimversorgung haben wir viele multimorbide Patienten. Da muss jemand drauf gucken, das kann nicht einfach im Päckchen dahin geschickt werden«, betonte die Apothekerin. 

Abschließend wagte die ABDA-Vizepräsidentin einen Blick in die Zukunft: »Wir werden eine Apotheke haben, die niedrigschwellige Anlaufstelle ist, die Lotsenfunktionen übernimmt, und die Angebote macht, die Patientinnen und Patienten aus den stationären Strukturen heraushalten werden. Dabei werden wir eine gute Figur machen, darauf gebe ich mein Wort«, sagte Ina Lucas

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