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DNA-Reparatur

Longevity-Geheimnis der Grönlandwale 

Grönlandwale können bis zu 200 Jahre alt werden und zählen damit zu den Säugern, die am längsten leben. Worauf beruht diese bemerkenswerte Eigenschaft – und könnte von den zugrunde liegenden Mechanismen der Mensch profitieren? Diese Fragen beantwortet eine wissenschaftliche Arbeit, die jetzt im Fachblatt »Nature« erschien.
AutorKontaktTheo Dingermann
Datum 03.11.2025  11:00 Uhr

CIRBP: Das DNA-Reparaturprotein

Durch die Kombination von Genomdaten mit molekularbiologischen Experimenten fiel den Forschenden auf, dass ein Protein in ungewöhnlich hoher Konzentration in den Walzellen vorlag. Dabei handelte es sich um CIRBP, das Kälte-induzierbare RNA-Bindeprotein. Dieses Protein kommt auch beim Menschen vor, allerdings in viel geringeren Konzentrationen. Von diesem Protein weiß man, dass es an der DNA-Reparatur beteiligt ist.

Um die Eigenschaften von CIRBP weiter zu testen, fügte das Team CIRBP der Grönlandwale zu menschlichen Zellkulturen und Zellen der Fruchtfliege (Drosophila melanogaster) hinzu. In beiden Fällen verbesserte sich die DNA-Reparatur. In Drosophila-Modellen verlängert die Überexpression von humanem oder Wal-CIRBP sogar signifikant die Lebensdauer und verbessert das Überleben nach 650 Gray Röntgenbestrahlung.

Kultivierte das Team humane Zellen bei 33 °C statt bei den üblichen 37 °C, steigert dies die CIRBP-Level und die Reparatur von nicht homologen Endverknüpfung (NHEJ) im Rahmen der DNA-Reparatur. Somit basiert das lange Leben des Grönlandwals nicht auf verstärkter Apoptose oder redundanten Tumorsuppressorgenen – wie beispielsweise bei Elefanten, die mehrere Kopien des Tumorsuppressorgens TP53 besitzen –, sondern auf einer hoch effizienten und präzisen DNA-Doppelstrangbruchreparatur (DSB-Repair). Diese wird entscheidend durch das Protein CIRBP vermittelt, das in Walzellen und Geweben stark überexprimiert ist. Wird hingegen das CIRBP-Gen in Walzellen inaktiviert, wird die Reparaturleistung an Doppelstrangbrüchen stark reduziert.

So liefern die Ergebnisse dieser Studie nicht nur einen neuen Hinweis darauf, warum der Grönlandwal trotz seines enormen Körpergewichts (>80 Tonnen) und seiner außergewöhnlichen Lebensspanne (>200 Jahre) kaum Krebs entwickelt. Die Ergebnisse zeigen auch Möglichkeiten auf, wie sich beim Menschen vielleicht eines Tages die DNA-Reparaturmechanismen verbessern lassen könnten, was zu einer gesteigerten Resilienz gegenüber Krebs und damit vielleicht auch einem besseren gesunden Altern führen könnte.

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