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Remetinostat

Lokal applizierter HDAC-Hemmer lässt Basalzellkarzinome schwinden

Basalzellkarzinome gehören wie die Plattenepithelkarzinome der Haut zum nicht-melanotischen Hautkrebs. Zwar ist die wichtigste Behandlungsmethode die chirurgische Entfernung der Läsionen. Allerdings deutet jetzt eine Studie an, dass eine topische Behandlung mit einem Histon-Deacetylase-Hemmer (HDAC-Inhibitor) eine neue Option sein könnte.
Theo Dingermann
06.08.2021  17:00 Uhr

In Mitteleuropa machen Basalzellkarzinome (BCC) machen etwa drei Viertel aller nicht-melanotischen (hellen, weißen) Hauttumoren aus und sind damit die mit Abstand häufigsten Tumoren.  Insbesondere bei Patienten mit rezidivierenden BCC ist die Krankheit mit einer erheblichen Morbidität verbunden.

Ein Team um James M. Kilgour vom Department of Dermatology der Stanford University in Redwood City, California, berichtet nun die Ergebnisse einer Phase-II-Studie, in der die Wirksamkeit und Sicherheit eines topisch applizierten Histon-Deacetylase-Hemmers (HDAC) getestet wurde. Es handelt es sich um Remetinostat, einem so genannten pan-HDAC-Inhibitor. Dieser hemmt also die Vertreter aller Klassen der Histon-Deacetylasen. Remetinostat ist systemisch nicht stabil, sodass beim BCC nur eine topische Anwendung infrage kommt. Andererseits bringt dies den Vorteil, dass übliche Nebenwirkungen, die mit anderen HDAC-Inhibitoren verbunden sind, ausbleiben.

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Diese Vorteile nutzten Kavita Y. Sarin, die Senior-Autorin der Studie, und ihr Team. In einer offenen einarmigen Phase-II-Studie testeten sie den topischen HDAC-Inhibitor an Patienten mit mindestens einem diagnostizierten BCC. Alle Teilnehmer trugen sechs Wochen lang dreimal täglich ein 1-prozentiges Remetinostat-Gel auf. Bewertet wurde der Rückgang des zu Studienbeginn gemessenen Tumordurchmessers nach acht Wochen. Am Ende der Studie wurden die verbleibenden Tumore chirurgisch entfernt und mikroskopisch ausgewertet.

Insgesamt wurden 33 Tumore von 25 Patienten in die Analyse einbezogen. Die Gesamtansprechrate, definiert als der Anteil der Tumoren, bei denen sich der anfängliche Durchmesser um mehr als 30 Prozent verringert hatte, betrug 69,7 Prozent.

Bei der pathologischen Untersuchung zeigten 54,8 Prozent der Tumoren eine vollständige Remission. Die pharmakodynamischen Analysen zeigten kaum veränderte Konzentrationen an acetyliertem Histon H3 im Hautgewebe. Allerdings war die Histon-Phosphorylierung nach der Behandlung erhöht. Unerwünschte systemische Effekte wurden nicht beobachtet.

»Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Remetinostat eine sichere und vielversprechende Alternative zur chirurgischen Behandlung von BCC sein könnte, da wir eine hohe Rate an vollständigen Remissionen beobachtet haben«, sagt Sarin in einem Interview. Allerdings ist eine abschließende Bewertung noch nicht möglich. »Denn wenn die Behandlung die chirurgische Entfernung ersetzen sollte, muss sie nicht nur ein vollständiges, sondern auch ein dauerhaftes Ansprechen zeigen«, so Sarin. Daher planen die Wissenschaftler weitere Studien, um die Dauer des Ansprechens der Tumore auf Remetinostat genauer zu untersuchen.

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