Pharmazeutische Zeitung online
Obicetrapib

Lipidsenker senkt auch Alzheimer-Biomarker

Der vielversprechende Lipidsenker Obicetrapib, der sich in der klinischen Entwicklung befindet, könnte auch eine Rolle als innovatives Medikament gegen Alzheimer spielen. In einer Studie führte die Einnahme zu einer statistisch signifikanten Reduktion des Plasma-p-tau217-Spiegels, einem zentralen Biomarker für die Alzheimer-Pathologie.
Theo Dingermann
31.07.2025  14:30 Uhr

Der oral verfügbare Cholesterolester-Transferprotein (CETP)-Inhibitor Obicetrapib des niederländischen Pharmaunternehmens NewAmsterdam Pharma machte erst kürzlich von sich reden, als er in Kombination mit Statinen die LDL- und Lipoprotein-a-Werte bei Patienten mit hohem Herz-Kreislauf-Risiko senken konnte. Die positiven Ergebnisse zweier Phase-III-Studien wurden in den renommierten Fachmagazinen »NEJM« und »The Lancet«publiziert.

Jetzt meldet das Unternehmen in einer Pressemitteilung, dass eine einmal tägliche Einnahme von 10 mg Obicetrapib über zwölf Monate auch zu einer statistisch signifikanten Reduktionen des phosphorylierten Tau-Protein 217 (p-tau217)-Proteins führt. P-tau217 gilt als Marker für neurodegenerative Prozesse und zwar so eindeutig, dass auf Basis dieses Biomarkers zum einen in den USA ein Bluttest auf Alzheimer von der FDA zugelassen wurde, zum anderen ein ähnlicher Test auch in Europa entwickelt wurde.

Die jetzt von NewAmsterdam Pharma gemeldeten Daten beruhen auf der BROADWAY-Studie (NCT05142722). Die Studie war primär als Phase-III-Studie konzipiert, um die Wirksamkeit von Obicetrapib bei der Senkung von LDL-C bei erwachsenen Patienten mit atherosklerotischer Herz-Kreislauf-Erkrankung (ASCVD) und/oder heterozygoter familiärer Hypercholesterinämie (HeFH) zu untersuchen.

Die Studie umfasste auch eine vordefinierte Analyse hinsichtlich der Auswirkungen einer zwölfmonatigen Behandlung auf Plasmabiomarker für die Alzheimer-Krankheit bei erwachsenen ASCVD- und /oder HeFH-Patienten. Von insgesamt 2530 randomisierten Patienten wurden 1515 Patienten, deren ApoE-Status bestimmt werden konnte,in die Analyse eingeschlossen. In dieser Population konnten 367 ApoE4-Träger identifiziert werden. Die primäre Messgröße war die absolute und prozentuale Veränderung des p-tau217-Spiegels über zwölf Monate. 

Signifikante Reduktion von Plasma-p-tau217

Die Gabe von 10 mg Obicetrapib einmal täglich über zwölf Monate führte zu einer statistisch signifikanten Reduktion des Plasma-p-tau217-Spiegels. Die Reduktion wurde sowohl in der gesamten Studienpopulation als auch bei den ApoE4-Trägern beobachtet.

ApoE4 ist ein bekannter Risikofaktor für Alzheimer. Träger eines ApoE4-Alles weisen zudem höhere LDL-C- und Lp(a)-Spiegel sowie eine reduzierte Cholesterol-Clearance auf. In der Untergruppe der homozygoten ApoE4-Träger, die das höchste Risiko für die Entwicklung einer Alzheimer-Krankheit haben, senkte Obicetrapib die p-tau217-Spiegel über zwölf Monate um 20,5 Prozent im Vergleich zu Placebo.

Die Daten lassen vermuten, dass die Beeinflussung des Lipidstoffwechsels einen potenziellen neuen, vorgelagerten Ansatz zur Prävention der Alzheimer-Krankheit darstellen könnte.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa