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Lifileucel bei fortgeschrittenem Melanom zugelassen

CAR-T-Zelltherapeutika sind potenziell sehr wirksam, aber momentan nicht bei soliden Tumoren anwendbar. Mit tumorinfiltrierenden Lymphozyten (TIL) könnte dies möglich werden. Ein erstes Therapeutikum hat jetzt die US-Zulassung erhalten.
Manfred Schubert-Zsilavecz
Theo Dingermann
29.02.2024  16:30 Uhr

Am 16. Februar 2024 hat die US-Arzneimittelbehörde FDA dem Unternehmen Iovance Biotherapeutics die Zulassung für die autologe T-Zell-Immuntherapie Lifileucel (Amtagvi™) erteilt. Das Präparat ist zur Behandlung erwachsener Patienten mit inoperablem oder metastasiertem Melanom vorgesehen, die zuvor mit einem PD-1-blockierenden Antikörper und, falls eine BRAF-V600-Mutation vorliegt, mit einem BRAF-Inhibitor mit oder ohne MEK-Inhibitor behandelt wurden.

Lifileucel ist damit die erste zugelassene tumorinfiltrierende Lymphozyten(TIL)-Zelltherapie zur individualisierten Behandlung eines soliden Tumors. TIL sind Lymphozyten, die aus dem Blut in das Gewebe von soliden Tumoren einwandern. Sie kommen im Tumorstroma, in der Tumormikroumgebung und im Tumorzellverband vor und sind das Zeichen einer Immunreaktion auf den Tumor.

Um Lifileucel für die individualisierte Tumortherapie zu gewinnen, werden aus frisch reseziertem Tumorgewebe des Patienten TIL ex vivo expandiert und kryokonserviert. Lifileucel besteht dann hauptsächlich aus patientenindividuellen CD4+- und CD8+-T-Zellen. Außerdem können Monozyten und andere Lymphozyten, einschließlich B-Zellen und NK-Zellen, enthalten sein. Zudem kann das Präparat auch Melanom-Tumorzellen aus dem ursprünglichen Tumorgewebe enthalten, das zur Herstellung des Arzneimittels verwendet wurde.

Das kryokonservierte Zellgemisch Lifileucel wird dem Patienten nach einer lymphodepletierenden Chemotherapie intravenös mit dem Ziel infundiert, die verbliebenden Krebszellen zu zerstören. Eine Dosis enthält im Mittel 21,1 x 109 lebende Zellen. Um die Aktivität der TIL gegen den Tumor des Patienten zu erhöhen, erhalten die Patienten bis zu sechs Dosen Interleukin-2 (jeweils mit 600.000 IU/kg).

Zulassung auf Basis einer Phase-II-Studie

Die Zulassung von Lifileucel erfolgte auf der Grundlage einer offenen Phase-II-Studie bei Patienten mit fortgeschrittenem Melanom nach Behandlung mit Checkpoint-Inhibitoren und zielgerichteter Therapie. Die Gesamtansprechrate bei 73 Patienten, die die TIL-Therapie in der empfohlenen Dosis erhalten hatten, betrug 31,5 Prozent. Drei Patienten in dieser Kohorte (4,1 Prozent) hatten ein vollständiges Ansprechen. In einer bereits laufenden Phase-III-Studie wird Lifileucel zusammen mit dem PD1-Blocker Pembrolizumab im Vergleich zu Pembrolizumab allein bei unbehandeltem fortgeschrittenen Melanom getestet. Die Ergebnisse dieser Studie werden ab dem Jahr 2028 erwartet.

Häufige unerwünschte Wirkungen der Lifileucel-Behandlung wie Zytopenien, Fieber, Fatigue, Hypotension oder Tachykardie sind vor allem der Lymphodepletion und der IL-2-Gabe geschuldet.

Die Behandlung mit TIL stellt insofern eine Innovation dar, als bislang für eine alternative CAR-T-Zelltherapie zur Behandlung solider Tumoren keine Zulassung erteilt wurde. Der Preis für Lifileucel liegt in den USA bei 515.000 US-Dollar (circa 475.000 Euro) und damit etwas höher als der Preis für zugelassene CAR-T-Zelltherapien.

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