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BfArM-Chef Broich
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Lieferengpässe sind »völlig inakzeptabel«

Der Präsident des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), Professor Karl Broich, hat die zunehmenden Lieferengpässe von Medikamenten als »völlig inakzeptabel« kritisiert. Gegenüber der FAZ betont er die Herausforderungen, vor denen insbesondere die Apotheken derzeit stehen.
AutorKontaktdpa
Datum 19.12.2019  10:08 Uhr

In Einzelfällen müssten aufgrund von Lieferschwierigkeiten bestimmte Krebstherapien unterbrochen oder verschoben werden, sagte Broich der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung« (FAZ). Die Engpässe seien vor allem ein Problem für Apotheker, die dann Ersatzmedikamente suchen müssten. »Die Ausfälle nehmen zu, das ist ganz deutlich. Aber die Lieferengpässe wirken sich nur selten gravierend auf die Patienten aus«, sagte Broich.

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte mit Sitz in Bonn sammelt die freiwilligen Meldungen über Lieferengpässe bei wichtigen Medikamenten. Broich begrüßte es nach Angaben des Blattes, dass die Hersteller nach dem Willen der Koalition in Berlin demnächst verpflichtet werden sollen, bevorstehende oder akute Engpässe zu melden.

Der Hauptgrund für Lieferengpässe besteht nach Ansicht Broichs im Preisdruck für bestimmte Medikamente. Dieser habe dazu geführt, dass sich zu viele Monopole und Oligopole herausgebildet hätten. Diesen müsse man entgegenwirken, wo immer sie bestehen. Nach früheren Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) plant die Koalition Neuregelungen, damit der Bund weitgehender in die Verteilung von Arzneimitteln eingreifen kann als bisher. Ziel ist demnach auch, Medikamente in Europa statt in Übersee zu produzieren. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte zählt aktuell fast 290 Meldungen über Lieferengpässe bei Medikamenten – bei rund 103 000 zugelassenen Arzneimitteln in Deutschland.

 

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