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AOK im Dialog

Lieferengpässe: EU-Staaten rücken zusammen

Die sichere Versorgung mit Arzneimitteln ist Thema in allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Verschiedene Lösungsansätze standen bei der digitalen Veranstaltung des AOK-Bundesverbands am gestrigen Donnerstagabend im Fokus.
Jennifer Evans
27.11.2020  16:30 Uhr

Die Bundesregierung muss Gas geben, wenn sie noch während der deutschen EU-Ratspräsidenschaft eine europäische Lösung für die Lieferengpass-Problematik bei Arzneimitteln auf den Weg bringen will. Das machte Martin Litsch, Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbands, bei der Online-Diskussion deutlich. »Wir werden die Chance nutzen«, entgegnete Lars Nickel daraufhin prompt. Er ist Leiter der Unterabteilung 11 Arzneimittel im Bundesgesundheitsministerium (BMG). Das Ziel Deutschlands könne aber nur sein, der EU-Kommission ein deutliches Signal zu schicken, rechtsverbindliche Normen für alle Mitgliedsstaaten zu schaffen. Er nannte vier Bereiche, auf die es bei den gemeinsamen Schritten ankommt: mehr Transparenz in den Lieferketten, stärkere Anreize für Unternehmen in Europa zu produzieren, eine Diversifizierung der Anbieter bei versorgungsrelevanten Wirkstoffen sowie das Einhalten der Qualitätsstandards.

Litsch plädierte vor allem für den Ausbau eines Frühwarn- und Trackingsystems über die gesamte Lieferkette hinweg. Entscheidend sei dabei, dass jeder beteiligte Akteur transparent einsehen könne, welche Ware sich aktuell wo befinde. Darin sieht er unter anderem den Vorteil, künftig »die Sorgen der Patienten zu minimieren«.

Die meisten EU-Staaten setzten bereits auf Melderegister, berichtete Sabine Vogler, Leiterin der Abteilung Pharmaökonomie bei Gesundheit Österreich, das nationale Forschungs- und Planungsinstitut für das Gesundheitswesen und zentrale Stelle für Gesundheitsförderung. Doch die Ausgestaltung der Register variiere stark. Gemeinsam sind den meisten davon Angaben zum Beginn und vermutetem Ende eines Lieferengpasses. Weniger listeten hingegen einen Grund für die Probleme auf. Und noch weniger hätten Handlungsempfehlungen oder Alternativen implementiert, so Vogler. In diesem Zusammenhang wies sie darauf hin, dass es auf Europaebene noch keine Definition gebe, was eigentlich »kritische Arzneimittel« sind.

Ist eine einheitliche Linie schwierig?

Nickel hält eine europaweit einheitliche Liste aufgrund von Harmonisierungsproblemen für schwierig. Auch was gemeinsame Handlungsempfehlungen betrifft, kann es seiner Auffassung nach keine einheitliche Linie geben. Beim Austausch seien in einigen Ländern mehr Alternativen erlaubt als in anderen, betonte er.

Die Apothekerin Jutta Paulus, die für die Grünen im Europäischen Parlament sitzt, zeigte sich optimistischer. In ihren Augen hat sich die Haltung der Mitgliedstaaten angesichts der Coronavirus-Pandemie verändert. Der Wille, eine »gemeinsame Krisenfestigkeit« zu entwickeln, sei nun stärker denn je. Paulus sieht in diesem Bereich in den vergangenen Monaten deutliche Fortschritte und ist zuversichtlich, dass es demnächst einen europäischen Weg geben kann.

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