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Vernachlässigte Krankheiten
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Lepra ist immer noch ein Stigma

Anlässlich des Welt-Lepra-Tages an diesem Sonntag weist die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe auf das besondere Schicksal der Lepra-Erkrankten hin. Diese litten doppelt: unter der Krankheit und unter Vorurteilen, betonte die Organisation mit Sitz in Würzburg.
AutorKontaktdpa
Datum 25.01.2019  17:00 Uhr

In vielen Ländern der Welt diskriminierten Gesetze Lepra-Erkrankte. Beispielsweise weil Lepra mancherorts als Scheidungsgrund gelte, was besonders Frauen benachteilige. Aus Scham und Angst vor sozialer Ausgrenzung scheuten sich Betroffene auch, Ärzte aufzusuchen.

Lepra ist eine bakterielle Erkrankung, die Nerven und Haut schädigt. Ohne Behandlung drohen Arme und Beine abzusterben. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt es weltweit knapp 200.000 Erkrankte, die meisten in Indien, Indonesien und Nigeria. Die WHO stuft Lepra als «vernachlässigte tropische Krankheit» ein.

In Deutschland kommt Lepra laut der Würzburger Organisation bereits seit Anfang des 18. Jahrhunderts so gut wie nicht mehr vor. Beim Robert-Koch-Institut werden jährlich nur bis zu fünf Fälle gemeldet, zum Beispiel 2017 die Erkrankung einer 24-Jährigen, die sich in Nigeria angesteckt hatte.

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