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Bluthochdruck in der Schwangerschaft

Leitlinie empfiehlt niedrigere Zielwerte

Bluthochdruck in der Schwanger­schaft ist keine Bagatelle. Er steht in Industrieländern an vorderer Stelle bei den mütterlichen Todesursachen. Eine aktualisierte Leitlinie empfiehlt, den Bluthochdruck präziser als bisher medikamentös einzustellen, und sensibilisiert für die Nachsorge.
AutorKontaktBrigitte M. Gensthaler
Datum 25.07.2024  11:00 Uhr
Leitlinie empfiehlt niedrigere Zielwerte

Etwa 6 bis 8 Prozent aller schwangeren Frauen leiden an Bluthochdruck. Hypertensive Erkrankungen in der Schwangerschaft (HES) umfassen die präkonzeptionell bestehende und die während der Gravidität neu auftretende Hypertonie (Gestationshypertonie) sowie die Präeklampsie mit Folgekomplikationen, heißt es in der aktualisierten S2k-Leitlinie zu Diagnostik und Therapie von HES (AWMF-Registernummer 015/018).

Jede Hypertonie stelle einen Risikofaktor für eine Präeklampsie dar, mahnen die Autoren. Bei dieser Komplikation treten während der Schwangerschaft zusätzlich zum Bluthochdruck Organschäden neu auf. Betroffen sind vor allem Plazenta, Niere, zentrales Nervensystem, Leber, Blut und Lunge. Zu den typischen Warnzeichen, die die Schwangere kennen sollte, gehören Kopfschmerzen, Sehstörungen, Brust- und Oberbauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Dyspnoe. Es wird nicht mehr zwischen einer milden und schweren Präeklampsie unterschieden.

Niedrigere Zielwerte

Die antihypertensive Therapie orientiert sich heute an niedrigeren Zielwerten als früher, denn es geht darum, eine schwere Hypertonie, Erkrankungen anderer Organsysteme und Komplikationen zu vermeiden. Bei wiederholten Blutdruckwerten über 140 mmHg systolisch und/oder über 90 mmHg diastolisch sollen die Frauen medikamentös behandelt werden. Die Zielwerte laut Leitlinie: unter 135 mmHg systolisch und unter 85 mmHg diastolisch (Tagesmittelwerte).

Antihypertonika der ersten Wahl bei milder Hypertonie sind α-Methyldopa, Nifedipin retard sowie Labetalol (in Deutschland nicht verfügbar) und selektive β1-Rezeptorblocker wie Metoprolol. Gelegentlich werden auch Amlodipin, Nitrendipin, Nimodipin und Verapamil eingesetzt, sind aber weniger gut untersucht.

Für α-Methyldopa besteht die längste klinische Erfahrung; es wird jedoch diskutiert, dass es psychische Erkrankungen ungünstig beeinflusst. Nifedipin ist stärker wirksam als α-Methyldopa. Da die Frauen damit den Zielblutdruck schneller erreichen als mit anderen Medikamenten, sei der Off-Label-Use gerechtfertigt, heißt es in der Leitlinie. Metoprolol erhöht das Risiko für eine Wachstumsretardierung des Babys (SGA, small for gestational age) und ist kontraindiziert bei schlecht eingestelltem Asthma. Als nicht geeignet eingestuft sind Diuretika, ACE-Hemmer und Sartane sowie alle anderen Antihypertensiva. Thiazid-Diuretika wie Hydrochlorothiazid werden mitunter bei schwerer Hypertonie oder anderen Indikationen eingesetzt.

Man beginnt mit einer Monotherapie. Reicht diese nicht aus, obwohl die Tagesdosis bereits die Hälfte der Maximaldosis beträgt, ist es günstiger, mit einer anderen Substanzklasse zu kombinieren, anstatt die Maximaldosis auszureizen

Zur initialen Behandlung der schweren Hypertonie in der Schwangerschaft stehen in Deutschland Urapidil, Nifedipin und Dihydralazin zur Verfügung.

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