Leichte Erholung bei PTA – und dennoch »gefährliches Signal« |
Cornelia Dölger |
02.07.2025 10:30 Uhr |
Die jährliche Engpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit (BA) ergab, dass sich die Situation bei PTA leicht erholt hat. Die Situation bleibe dennoch angespannt, so die Apothekengewerkschaft Adexa. / © IMAGO/Ardan Fuessmann
Die jährliche Engpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit (BA) soll darstellen, in welchen Berufen die Besetzung von gemeldeten Stellen aufgrund von Fachkräfteengpässen vergleichsweise schwerfällt. Bei PTA scheint sich die Lage etwas entspannt zu haben, zumindest ist der Beruf laut der aktuellen Analyse vorerst kein Engpassberuf mehr.
Die Einstufung wurde nach einem Punktesystem 0 bis 3 vorgenommen. Je höher der Punktwert ausfällt, desto deutlicher weist der Indikator auf einen Engpass hin. Engpassindikatoren sind etwa mittlere Vakanzzeiten, die Arbeitsuchenden-Stellen-Relation, die berufsspezifische Arbeitslosenquote oder die Entwicklung der mittleren Entgelte.
Bei einem Gesamtwert zwischen 3 bis einschließlich 2 Punkten liegt nach der Systematik ein Engpass vor. Werte kleiner 2,0 bis einschließlich 1,5 Punkten lassen laut BA auf einen Beruf im Beobachtungsbereich schließen, also einen womöglich künftigen Engpassberuf. Für 2023 war für den PTA-Beruf noch ein Engpass festgestellt worden.
Aus dem tiefroten Bereich ist der PTA-Beruf derzeit heraus, wie aus dem Bericht hervorgeht. Der Gefahrenzone entkommen ist er damit aber nicht; für »Berufe der pharmazeutisch-technischen Assistenz« errechnet die Behörde einen Punktwert von 1,8 – der PTA-Beruf steht damit unter Beobachtung.
Laut BA waren 2024 insgesamt 74.752 Personen sozialversicherungspflichtig als PTA beschäftigt. Offene Stellen bleiben demnach im Mittel 107 Tage unbesetzt, was einem Punktewert von 3 entspricht.
Ein Plus an PTA in den Betrieben verzeichnet auch die ABDA. Laut dem Statistischen Jahrbuch waren 2024 insgesamt 72.189 Pharmazeutisch-technische Assistentinnen und Assistenten inklusive Praktikantinnen und Praktikanten beschäftigt, rund 4400 Beschäftigte mehr als im Jahr zuvor.
Stabil blieb laut ABDA die Zahl der Apothekerinnen und Apotheker. Sie lag 2024 bei 53.235, ein Jahr zuvor knapp darunter. Keine Veränderung gab es allerdings auch in der Mangelproblematik: Laut BA-Analyse zählt der Apothekerberuf mit einem Punktewert von 2,2 nach wie vor zu den Engpassberufen.
Die Apothekengewerkschaft Adexa warnt angesichts der Entwicklung bei PTA vor falschen Schlüssen. Dass der PTA-Beruf kein Engpassberuf mehr sei, sondern »nur noch« unter Beobachtung stehe, bedeute nicht, »dass wir in den Apotheken plötzlich ausreichend Personal hätten«, so Adexa-Vorstand Andreas May zur PZ. Die Einstufung deute vielmehr darauf hin, »dass die Entwicklung äußerst brüchig ist«. May warnte: »Aus unserer Sicht ist das ein gefährliches Signal.«