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Kassen blockieren Vergütung

Lauterbach wollte Apotheken EPA-Hilfe vergüten

Bei der Einführung der elektronischen Patientenakte (EPA) wollte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) die Apotheken mit einbinden und auch vergüten – und zwar aus dem Topf für pharmazeutische Dienstleistungen (pDL). Doch die Krankenkassen spielen nicht mit.
Alexander Müller
14.01.2025  16:15 Uhr

Für Lauterbach ist ein Erfolg der EPA essenziell. Schon Mitte November hatte er die ABDA-Spitze daher zu einem Gespräch eingeladen und seine Idee präsentiert: Die Apotheken sollten den Versicherten dabei helfen, eine PIN bei ihrer Krankenkasse zu beantragen und in einem zweiten Schritt bei der Einrichtung des Endgeräts assistieren. Dafür sollte jeweils eine Vergütung fließen, finanziert aus dem Topf für pharmazeutische Dienstleistungen (pDL). Mit anderen Worten: Das BMG hätte die EPA-Befüllung als eigene pDL eingeführt.

Die ABDA-Spitze hatte den Aufwand in den Apotheken als erheblich eingestuft, weil vor allem die kaum bis gar nicht digital affinen Versicherten Hilfe in der Offizin suchen würden. Seinen Vorschlag hatte Lauterbach noch vor dem Jahreswechsel schriftlich auch dem Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-SV) übermittelt.

Am Montag gab es nun ein erneutes Treffen im BMG, diesmal zusammen mit dem GKV-SV, vertreten durch die Vorstandsvorsitzende Doris Pfeiffer und Referatsleiter Frank-Ulrich Schmidt. Für die Apothekerschaft waren ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening, der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbands (DAV), Hans-Peter Hubmann, sowie ABDA-Hauptgeschäftsführer Sebastian Schmitz dabei.

Positionen zu weit auseinander

Die Apothekerseite hatte sich für eine Einbindung offen gezeigt – aber auf eine auskömmliche Honorierung bestanden, wenn Lauterbach sein Großprojekt »EPA für alle« mit ihrer Hilfe stemmen will. Der Minister soll bei der möglichen Honorierung sogar noch einmal nachgelegt haben. 

Doch der GKV-Spitzenverband lehnte die Vorstellungen der Apothekerschaft zur Vergütung dem Vernehmen nach als »nicht akzeptabel« ab. Die Kassen hätten demnach nur unter der Bedingung zugestimmt, dass die Zuflüsse zum pDL-Topf eingefroren worden wären. Eine Gegenfinanzierung durch Kürzung der Mittel kam aber für ABDA/DAV nicht in Betracht.

Die Kassen gehen davon aus, das Onboarding ihrer Versicherten selbst günstiger hinzubekommen. Entsprechend hatte sich schon BKK-Chefin Anne-Kathrin Klemm im Podcast »PZ Nachgefragt« geäußert. »Das sind Aufgaben, die sehen wir bei den Krankenkassen. Wir richten mit großem Aufwand Ombudsstellen ein und schulen unsere Mitarbeitenden, um genau das wahrnehmen zu können«, so Klemm im PZ-Podcast. Ohnehin seien die Apps der Krankenkassen unterschiedlich.

So musste Minister Lauterbach nach rund 20 Minuten feststellen, dass es offensichtlich kurzfristig keine Einigung zu dem Thema gibt. Das BMG will laut ABDA-Spitze aber weitere Maßnahmen prüfen. Die ABDA-Spitze hat die Gespräche genutzt, um die Skonto-Frage noch einmal anzusprechen. Doch Lauterbach vertröstete bei dem Thema auf die Zeit nach der Bundestagswahl.

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