Lauterbach will Honorargrenzen aufheben |
dpa |
08.01.2024 17:45 Uhr |
Bundesgesundheitsminister Lauterbach will ein Paket mit Maßnahmen für Hausarztpraxen, schnüren. / Foto: picture alliance / Flashpic
Demnach sollen unter anderem für sie Honorar-Obergrenzen aufgehoben werden. Im Blick stünden auch Erleichterungen bei bürokratischen Anforderungen und Regelungen für Hausbesuche.
Ärzte-Organisationen hatten unter anderem mehr Geld gefordert. Zur Untermauerung ihrer Forderung hatten Ärzteverbände bundesweit dazu aufgerufen, Praxen zwischen Weihnachten und Jahreswechsel geschlossen zu halten.
Mehr Details gibt es morgen Nachmittag. Nach dem Treffen, zu dem auch der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV-Spitzenverband) erwartet wird, soll die Öffentlichkeit in einer Pressekonferenz informiert werden.
Der Vorsitzende des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes, Markus Beier, mahnte, es dürfe nicht bei Absichtserklärungen bleiben. Ohne konkrete gesetzgeberische Schritte in den kommenden Wochen und Monaten drohe sich die Situation zuzuspitzen, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. »Konkret bedeutet das, dass immer mehr Patientinnen und Patienten keine Hausarztpraxis mehr finden, die sie noch aufnehmen kann und gleichzeitig die Wartezeiten immer länger werden.«
Das Krisentreffen bei Lauterbach müsse ein Wendepunkt gegen ein drohendes Wegbrechen der hausärztlichen Versorgung sein. Die Proteste der Ärztschaft fanden als Teil einer Kampagne unter dem Motto «Praxis in Not» statt. Bereits an einem Brückentag im Oktober waren viele Arztpraxen aus Protest geschlossen geblieben. Kritiker hatten den Medizinern vorgeworfen, ihrem Unmut auf Kosten der Patientinnen und Patienten Luft zu machen. So müssten Ärzte der Notfallversorgung beispielsweise im Krankenhaus einspringen, wenn den Patienten im Akutfall keine offene Praxis zur Verfügung stehe.
Beier forderte, dass die Entbudgetierung der hausärztlichen Versorgung nun tatsächlich kommen müsse. »Damit wäre sichergestellt, dass die Hausarztpraxen endlich auch für alle Leistungen bezahlt werden, die sie erbringen.« Dies sei heute nicht überall der Fall. »Hier ist die Geduld der hausärztlichen Kolleginnen und Kollegen langsam am Ende.«