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Markus Lanz

Lauterbach: »Warken ist fachfremd, aber sie verdient eine faire Chance«

Markus Lanz hatte gestern Abend mehrere Gäste, darunter auch den ehemaligen Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). In der Sendung ging es um die neue Regierung, die USA, aber auch um Gesundheitspolitik.
Alexandra Amanatidou
16.05.2025  10:16 Uhr

Der gestrige Abend war beim ZDF sehr politisch. Neben dem Interview mit Friedrich Merz in »Maybrit Illner« war der ehemalige Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) auch unter den Gästen der Talk-Show »Markus Lanz«, die im Anschluss ausgestrahlt wurde.

Zu den weiteren Gästen zählten Eva Quadbeck, Chefredakteurin des »Redaktionsnetzwerks Deutschland«, Johannes Hano, Leiter des ZDF-Studios Singapur, sowie Rüdiger Bachmann, Ökonom und VWL-Professor.

»Wir müssen jetzt nach vorne blicken«

In der Sendung ging es unter anderem um die Veränderungen innerhalb der SPD, etwa dass Lauterbach nicht mehr Gesundheitsminister geworden ist und Saskia Esken nicht mehr für den Vorsitz kandidiert. In der vergangenen Woche hatte Lauterbach im Politico-Podcast gesagt, dass Gesundheitsminister sein Traumjob sei.

»Wir müssen mit den Nachfolgern klarkommen«, so der ehemalige Bundesgesundheitsminister. »Ich suche sinnvolle Arbeit im Bundestag.« Laut Lauterbach seien die Entscheidungen Konsensentscheidungen in der Parteispitze gewesen. Dass das Gesundheitsministerium an die CDU geht, habe er rechtzeitig erfahren. »Ich blicke nach vorne und ich glaube, dass die neue Regierung eine Chance verdient hat.«

Wenn das Ministerium bei der SPD geblieben wäre, hätte ihn das gefreut, auch wenn er nicht Gesundheitsminister geworden wäre. Jetzt müsse die SPD andere Akzente setzen, da soziale Ministerien und Themen nun an die CDU gingen.

Lauterbach: »Ich bin nicht ohne Eigenlob rausgegangen«

»Ich bin mir nicht sicher, ob er einen Anruf bekommen hat oder er irgendwann zur Kenntnis nehmen musste, dass das Ministerium nicht mehr bei der SPD ist«, so Quadbeck. Was die Gesundheitspolitik angeht, da habe die Journalistin sich gewundert, warum Lauterbach bei der Übergabe des Ministeriums an Nina Warken (CDU) ein so düsteres Bild von der Lage der Gesundheitspolitik in Deutschland gezeichnet habe. Quadbeck fragte Lauterbach, warum er weiterhin Gesundheitsminister bleiben wolle, wenn die Lage so schlecht sei.

Lauterbach sagte, er wollte die Krankenhausreform zu Ende bringen, da er sie für sehr wichtig erachte. Die deutschen Kliniken und Krankenhäuser haben eine mäßige Qualität, da sie aufgrund des Personalmangels und der knappen Ressourcen die modernste Medizin nicht umsetzen können.

»Ich bin nicht ohne Eigenlob rausgegangen«, so Lauterbach. Dennoch sei unser Gesundheitssystem zu teuer und leiste nicht das, was wir für diesen Preis erwarten sollten. »Ich nenne die Probleme und versuche, sie zu lösen«, so der ehemalige Gesundheitsminister.  

Auch zur Kompetenz der neuen Gesundheitsministerin fragte Lanz. Lauterbach: »Frau Warken ist fachfremd, aber sie verdient eine faire Chance.« Sie werde gute Leute um sich haben und den Job gut machen.

»Wollen wir Fortschritt, dann müssen wir auch mehr riskieren«

Was die Entwicklung neuer Medikamenten angeht, müsse Deutschland unabhängiger von den USA werden, sagte Lauterbach. Markus Lanz verglich die Entwicklungen in der Pharmaindustrie mit denen anderer deutschen Industrien. »Pharma läuft«, so der Moderator. Lauterbach argumentierte, dass das Pharmagesetz bzw. das Medizinforschungsgesetz dabei eine große Rolle gespielt habe. Dadurch seien die Beantragungen von klinischen Studien vereinfacht und beschleunigt worden, was zu mehr Investitionen geführt habe.

Der ehemalige Bundesgesundheitsminister beklagte jedoch, dass er im Zusammenhang mit diesem Gesetz als Pharmalobbyist kritisiert worden sei. »Wir wollen die neuen Medikamente schnell und billig entwickeln. Wir sind da zurückgefahren. Wenn man aber etwas macht, dann kommt direkt die Kritik«, so Lauterbach.

Das Gleiche sei mit der elektronischen Patientenakte (ePA) passiert. »Natürlich ist sie am Anfang nicht perfekt, aber wir haben auch 20 Jahre daran gearbeitet, und sie ist sicherlich viel sicherer als das, was in anderen europäischen Ländern läuft«, verteidigte Lauterbach das Projekt. Zwei Wochen nach Einführung teilten auch Apothekerinnen und Apotheker die Vor- und Nachteile der ePA. »Wollen wir Fortschritt, dann müssen wir auch mehr riskieren«.

In der Sendung ging es auch um die erste Woche der Regierung und die erste Rede des Kanzlers Friedrich Merz (CDU) im Bundestag. Auch die Wirtschaftsentwicklungen waren Thema der Sendung.

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