Lauterbach sieht riesiges Potenzial in EPA-Daten |
Mit der flächendeckenden Einführung der elektronischen Patientenakte (EPA) entstehenden riesige Datrenschätze, die in der Forschung genutzt werden können. / © Adobe Stock/bongkarn
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sieht enorme Chancen für eine bessere Forschung und Versorgung mit dem Start elektronischer Patientenakten (EPA) für alle Versicherten Anfang 2025. Damit könnten Daten mit weiteren Daten aus Registern und Abrechnungen der Krankenkassen zusammengeführt werden, machte der SPD-Politiker bei einem Kongress des Digitalverbands Bitkom in Berlin deutlich.
»Das Interesse an diesem Datensatz wird weltweit sehr groß sein. Es wird die Behandlung verändern.« Nach einem Digital-Gesetz (DigiG) der Ampel-Koalition bekommen alle gesetzlich Versicherten Anfang 2025 eine elektronische Patientenakte (ePA) von ihrer Kasse angelegt – es sei denn, man lehnt es für sich ab. Sie soll ein digitaler Speicher etwa für Angaben zu Medikamenten, für Befunde und Laborwerte sein und Patienten ein Leben lang begleiten.
Daten sollen pseudonymisiert auch für die Forschung verwendet werden – dem kann man aber ebenfalls widersprechen. Starttermin Mitte Januar Anlaufen soll die E-Patientenakte ab 15. Januar 2025 zunächst in zwei Modellregionen in Hamburg und Franken. Dort sollen Praxen, Kliniken und Apotheken sie konkret verwenden und das System auf Stabilität testen. Der Zeitplan für den bundesweiten Roll-out wackelt allerdings.
Ebenfalls vom 15. Januar an sollen für alle Versicherten, die nicht widersprochen haben, E-Akten angelegt werden. Dieser Prozess dürfte sich wegen der großen Menge über zwei bis vier Wochen ziehen, hieß es aus dem Ministerium. Gerechnet wird mit mehr als 70 Millionen E-Akten. Nutzer könnten dann schon eigene Kassendaten einsehen oder Dokumente hochladen.
Der bundesweite Einsatz der ePA in Praxen, Kliniken und Apotheken soll dann starten, sobald sie in den Modellregionen stabil funktioniert. Angestrebt wird dies voraussichtlich nach vier Wochen, also frühestens ab Mitte Februar, wie es weiter hieß. Die technische Anbindung der 150.000 Gesundheitseinrichtungen soll ebenfalls zu diesem Datum vorhanden sein.