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Lauterbach: Keine Sanktionen bei EPA-Einführung

Der noch amtierende Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) war Keynote-Speaker auf der Messe für Digitalisierung im Gesundheitswesen (DMEA) in Berlin. Dabei ging es um die elektronische Patientenakte (EPA) und die Digitalisierung im Gesundheitswesen. Die flächendeckende Einführung könnte sich aber weiter verzögern.
Alexandra Amanatidou
Alexander Müller
08.04.2025  15:20 Uhr
Lauterbach: Keine Sanktionen bei EPA-Einführung

Der kleine Raum mit dem rosa Licht ist voll. Viele müssen stehen, weil die Sitzplätze nicht ausreichen. Vor der Bühne wartet die Presse, dass der noch amtierende Gesundheitsminister Karl Lauterbach mit seiner Keynote beginnt.

Klimawandel, Fachkräftemangel und internationale Turbulenzen seien die größten Herausforderungen, vor denen auch das Gesundheitssystem in Deutschland stehe. Zu wenig werde im Bereich Vorbeugungsmedizin gemacht und zu wenig seien die Krankenhäuser spezialisiert. Die Digitalisierung sei aber das richtige Mittel, um diese Probleme zu lösen. »Das Gesundheitssystem kann so besser werden«, sagte Lauterbach. »KI und Digitalisierung werden den Prozess der Behandlung entbürokratisieren«.

»ePA war der größte Digitalisierungsprozess in Deutschland«

Einen wichtigen Teil der Keynote nahm die elektronische Patientenakte (EPA) ein. Lauterbach sieht in der EPA den größten Digitalisierungsprozess, den es in Deutschland je gegeben habe. »Ich bin mit dem Verlauf sehr zufrieden. Die Erfahrungen sind im Großen und Ganzen sehr positiv«, so der Gesundheitsminister. »Es geht um den Schutz von Leben«, sagte Lauterbach. Er dankte auch dem Computer Chaos Club (CCC), der die Sicherheitslücken des ePA aufgedeckte.

Bisher seien 70 Millionen ePA-Konten angelegt worden, während nur fünf Prozent der Versicherten widersprochen haben. Derzeit würden täglich 3,5 Millionen E-Rezepte in die EPA einfließen. »Jeden Tag werden Medikationslisten erstellt«, so der Gesundheitsminister.

Der noch amtierende Gesundheitsminister sieht in der Umsetzung der EPA »einen riesen Vorteil für die Patienten-Autonomie, den wir nicht anders erreichen können«. Laut Lauterbach hat EPA viele Vorteile. Patienten könnten ihre Krankheiten besser verstehen, wichtige Informationen könnten in einfachen und komplexen Fällen direkt vom Arzt oder von der Ärztin abgerufen werden und die gesammelten Daten könnten für die Forschung genutzt werden. Es sei erstaunlich, dass die Millionen von Gesundheitsdaten bisher nicht für die Forschung genutzt worden seien. Das ändere sich jetzt. »Wir werden sehr schnell einen Durchbruch in der Forschung sehen«, so Lauterbach.

Doch die Einführung ist weiter hinter dem Zeitplan. In den kommenden Wochen solle die EPA in die »Hochlaufphase« und später in die Testphase gehen. Die Anwendung für Ärzte soll zunächst freiwillig sein, eine Verpflichtung soll erst später kommen. »Sicherheit geht immer vor. Keine EPA wird umgesetzt, wenn wir Sicherheitsprobleme haben«, so Lauterbach. Die nächste Stufe werde immer erst dann gestartet, wenn die andere funktioniere. Sanktionen sieht Lauterbach nicht als Mittel der Wahl bei der Einführung: »Niemand soll bestraft werden, wenn etwas noch nicht funktioniert, was er nicht beeinflussen kann«.

Der AOK-Bundesverband zeigt sich enttäuscht von der Ankündigung des Ministers und verweist darauf, dass die Krankenkassen trotz aller Probleme den Zeitplan eingehalten hätten und startklar seien. »Die angekündigte Freiwilligkeit der Nutzung und Befüllung durch die Ärztinnen und Ärzte sehen wir kritisch«, erklärt Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbands. »Die bisherigen Erfahrungen sprechen dafür, dass wir verbindliche Fristen und Vorgaben brauchen, um bei der konkreten EPA-Einführung endlich voranzukommen. Das gilt insbesondere für die Umsetzung der EPA-Anbindung in den Praxisverwaltungs-Systemen der verschiedenen Hersteller. Hier hakt es offenbar noch immer, daher muss hier dringend nachgearbeitet werden.«

 

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